Fluffige Texte schreiben, schicke Fotos aufnehmen und vor allem: jede Menge tolle Produkte zugeschickt bekommen. Keine Frage, Blogger ist derzeit einer der absoluten Traumberufe. Doch wie wird man eigentlich Blogger? Und wie kann man davon leben? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es im nachfolgenden Beitrag.
Blogger werden für Anfänger
Um Blogger zu werden, brauchen Sie als allererstes einen eigenen Blog, sprich: eine eigene Webseite, auf der Sie Ihre Inhalte publizieren können. Zum Glück sind die Zeiten, in denen eine Internetseite in mühevoller Kleinarbeit programmiert werden musste, längst vorbei. Mittlerweile helfen Ihnen sogenannte Content Management Systeme (CMS) dabei, Ihren Blog in kürzester Zeit einzurichten. Das unter Bloggern am weitesten verbreitete CMS ist WordPress. Wie Sie einen Blog mit WordPress einrichten, verrät Ihnen dieses Video in aller Ausführlichkeit:
Wichtig: Impressumspflicht beachten!
Wer vom Bloggen leben möchte, muss seinen Blog zwangsläufig monetarisieren (mehr dazu weiter unten). Das wiederum bedeutet, dass Sie eindeutig der Impressumspflicht unterliegen. Wenn Sie beruflich bloggen, muss Ihr Impressum nach Telemediengesetz §5 die folgenden Informationen enthalten:
- Name
- Anschrift
- Rechtsform
- Mail-Adresse
- ein weiterer direkter Kommunikationskanal (üblicherweise Telefon- oder Mobilfunknummer)
- Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde
- Handelsregister und Registernummer
- Umsatzsteueridentifikationsnummer
Wenn das Impressum nicht alle Pflichtangaben enthält, können Ihnen im Falle einer Abmahnung teils hohe Geldstrafen drohen. Es ist daher davon abzuraten, hier auf das persönliche Glück zu hoffen. Angaben wie „Adresse: Auf Anfrage“ können im Übrigen auch abgemahnt werden.
Was Sie sonst noch zum Impressum wissen müssen:
- Das Impressum muss schnell auf der Seite gefunden werden (am besten im Header oder im oberen Bereich der Sidebar einbinden)
- Das Impressum muss unmittelbar (mit maximal zwei Klicks) erreichbar sein
- Das Impressum muss zu jeder Zeit erreichbar sein
- Das Impressum muss barrierefrei sein
Als Blogger ein Gewerbe anmelden
Wenn Sie Blogger werden und davon auch leben wollen, werden Sie den Weg in die Selbstständigkeit wagen müssen. Das klingt für viele erst einmal nach einer großen Herausforderung, kann jedoch auch schnell relativiert werden. Bloggen ist ein typisches Online-Business und als solches mit relativ wenig Risiken verbunden. Einer der größten Vorteile ist beispielsweise, dass Sie kaum bis gar kein Startkapital benötigen, um Blogger zu werden. Auch im weiteren Verlauf Ihrer Selbstständigkeit ist nur selten mit größeren finanziellen Ausgaben (abgesehen von einem neuen Laptop und Kamera-Equipment) zu rechnen.
Trotz alledem kommen Sie um eines auf keinen Fall herum: Die Gewerbeanmeldung. Als Blogger werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit ein Einzelunternehmen gründen. Das bedeutet, dass Sie allein Inhaber/in der Firma sind und es keine direkten und gleichberechtigten Geschäftspartner gibt. Trotz des Status als Einzelunternehmer haben Sie die Möglichkeit, in Zukunft Mitarbeiter (dazu gehören auch Mini-Jobber und Praktikanten) zu beschäftigen.
Die Anmeldung von einem Einzelunternehmen ist überraschend einfach. Als angehender Blogger müssen Sie sich keinesfalls vor einem bürokratischen Marathon fürchten. Der Weg zum eigenen Business gleicht eher einem kurzen Sprint. Um Blogger zu werden müssen Sie sich an Ihr örtliches Gewerbeamt wenden und eine Gewerbeanmeldung ausfüllen. Das ausgefüllte Dokument, das auch als Gewerbeschein bezeichnet wird, wird anschließend an einen Sachbearbeiter weitergereicht. Kurze Zeit später werden Sie Post vom Finanzamt bekommen. Keine Sorge, hierbei handelt es sich nicht um eine erste Mahnung, sondern den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Haben Sie diesen ausgefüllt und zurückgeschickt, erhalten Sie Ihre Steuernummer. Ihre unternehmerische Tätigkeit können Sie allerdings schon nach Abschicken des Gewerbescheins aufnehmen.
Wichtig: Immer wieder kursiert das Gerücht, wer Blogger werden will, könne auch einfach eine Freiberuflichkeit anmelden. Das ist jedoch falsch. Als Blogger generieren Sie auf jeden Fall Einnahmen über Werbung (egal in welcher Form). Das wiederum bedeutet, dass Ihre Tätigkeit auf keinen Fall als freiberuflich eingestuft werden kann.
Blogger werden und von der Kleinunternehmerregelung profitieren
Nebenberuflich bloggen ist eine tolle Möglichkeit, um das monatliche Gehalt etwas aufzubessern – und obendrein auch gar keine Schande. Nur eine Handvoll Blogger schafft es wirklich, das Hobby zum Hauptberuf zu machen. Die meisten Berufsblogger üben parallel weiterhin ihren Angestelltenjob aus.
Falls Sie nebenberuflich bloggen oder aber die großen Gewinne in der Anfangsphase Ihrer Selbstständigkeit auf sich warten lassen, können Sie von der Kleinunternehmerregelung profitieren. Diese findet sich im §19 des Umsatzsteuergesetz und befreit Kleinunternehmen (wenn diese es wollen) von der Ausweisung der Umsatzsteuer. Als Kleinunternehmer sind sie außerdem bis zu einem jährlichen Gewinn von 24.500 Euro von der Gewerbesteuer befreit. Umsatz- und Gewerbesteuerbefreiung sind allerdings zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Als Blogger Geld verdienen: Wie funktioniert das?
Einen Blog starten und über die Themen schreiben, die einen bewegen, ist eine Sache. Damit auch Geld zu verdienen eine vollkommen andere. Tatsächlich gibt es mehrere Möglichkeiten, einen Blog zu monetarisieren – also: ihn so anzupassen, dass er Geld abwirft. Die nachfolgenden Wege, um als Blogger Geld zu verdienen, müssen keinesfalls getrennt voneinander betrachtet werden. Wenn Sie Blogger werden wollen, sollten Sie unbedingt mehrere davon auswählen und möglichst gewinnbringend miteinander kombinieren.
Möglichkeit #1: Klassische Online-Werbung
Der wohl unspektakulärste Weg, um als Blogger Geld zu verdienen, ist das Schalten von Online-Bannern auf Ihrer Homepage. Diese Methode ist zwar mit wenig Aufwand verbunden, kann allerdings auch nicht als besonders lukrativ bezeichnet werden. Die Geldbeträge, die Sie pro Klick auf einen Banner erhalten, sind wirklich gering.
Möglichkeit #2: Affiliate-Marketing
Schon etwas besser ist es, wenn Sie Ihren Blog mit sogenannten Affiliate-Links ausstatten. Der Sinn vom sogenannten Empfehlungsmarketing ist es, dass Sie Ihren Lesern Produkte ans Herz legen und pro Kauf eine kleine Vermittlungsprovision erhalten. Nahezu alle großen Shops bieten inzwischen Affiliate-Programme für Blogger an. Einmal eingerichtet, handelt es sich hierbei um ein attraktives passives Einkommen.
Möglichkeit #3: Sponsored Posts
Die größte und wichtigste Einnahmequelle für professionelle Blogger sind Kooperationen mit Unternehmen. Egal ob Mode, Kosmetik, Technik oder Lebensmittel – viele Konzerne zahlen inzwischen gutes Geld an Blogger, die die entsprechenden Produkte auf ihren Kanälen präsentieren.
Natürlich werden Sie am Anfang Ihrer Karriere als Blogger nicht gleich große Deals mit namhaften Marken an Land ziehen. In der ersten Phase ist es empfehlenswert, mit spezialisierten Agenturen zusammenzuarbeiten, die Blogger und Unternehmen vernetzen.
Möglichkeit #4: Eigene Produkte
Kosmetik-Linien, Fotografie-Kurse, eBooks – professionelle Blogger haben längst verstanden, dass es sich lohnt, über den Tellerrand zu schauen und sich nicht nur auf das Kernbusiness zu konzentrieren. Eigene Produkte – egal ob digital oder analog – die im Namen des Blogs vermarktet werden, können eine überaus attraktive zusätzliche Einnahmequelle darstellen.
In jedem Fall gilt es, eines zu beachten: Um ein erfolgreicher Blogger zu werden, brauchen Sie eine möglichst große Reichweite. Je größer die Community, desto besser sind die Chancen, als Blogger Geld zu verdienen.
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