Um eine Boutique eröffnen zu können, braucht es einige Grundvoraussetzungen. Am wichtigsten ist es, als Gründer Durchhaltevermögen an den Tag zu legen. Denn nicht selten dauert es eine ganze Zeit, bis sich eine Boutique an ihrem Standort etabliert hat und zu einem lohnenden Business wird. Trotz all der Risiken lohnt es sich, eine eigene Boutique zu eröffnen. Was Sie dann erwartet, ist ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag, der Kreativität, unternehmerisches Denken und soziale Kompetenzen von Ihnen verlangt. Oder anders formuliert: Man weiß nie, was einen als nächstes im eigenen Geschäft erwartet.
Eine Boutique eröffnen: Der richtige Standort ist das A und O
Wer eine Boutique eröffnen will, möchte sein Geld mit Mode verdienen und eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen. Um diese auch tatsächlich zu erreichen, ist es zu Beginn von größter Wichtigkeit, einen passenden Standort für Ihre Boutique zu finden. Eines dürfte klar sein: Nur die wenigsten Kunden werden sich in Randgebiete oder aufs Land verirren, wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Outfit sind. Um eine Boutique eröffnen zu können, brauchen Sie eine Ladenfläche in bester, innerstädtischer Lage.
Ein Standort im Zentrum einer Stadt bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, von denen Sie als Boutique-Besitzer maßgeblich profitieren werden:
- Die gute Verkehrsanbindung: Egal ob mit dem Auto, Bus oder Bahn – Innenstädte weisen eine ausgesprochen gute Infrastruktur auf, was wiederum dafür sorgt, dass Ihre Kunden schnell und einfach an Ihr Ziel kommen.
- Die Nachbarschaft zu anderen Läden: Man könnte meinen, es würde sich negativ auf Ihr Geschäft auswirken, wenn Sie in direkter Nachbarschaft zu anderen Boutiquen eröffnen. Tatsächlich ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Wer shoppen will, möchte nicht nur einen Laden besuchen, sondern die Auswahl mehrerer Geschäfte genießen. Je mehr Modegeschäfte in Ihrer Nachbarschaft zu finden sind, desto besser. Denn es bedeutet, dass die Gegend viele kauffreudige Kunden anzieht, die sich garantiert auch in Ihre Boutique verirren werden.
- Die kurzen Wege: Doch nicht nur andere Modegeschäfte helfen Ihnen dabei, ein erfolgreiches Business aufzubauen. In Stadtzentren findet man nahezu alles – vom Bäcker über Arztpraxen bis hin zum Restaurant. Dieses Netzwerk aus Läden und Dienstleistern lockt zusätzlich Menschen an, die sich dank der kurzen Wege mit großer Wahrscheinlichkeit hin und wieder auch in Ihre Boutique verirren werden.
Wie groß sollte das Ladengeschäft für eine Boutique sein?
Hört man das Wort „Boutique“, denken viele Menschen automatisch an kleine Läden mit einer überschaubaren Auswahl. Sie sind das Pendant zu den großen Modeketten, in denen man als Käufer regelrecht von Kleidungsstücken erschlagen wird.
In der Tat ist ein riesiges Ladengeschäft gar nicht notwendig, wenn Sie eine Boutique eröffnen wollen. Gar zu klein sollte es jedoch auch nicht sein – immerhin wollen Sie Ihren Kunden neben Kleidungsstücken vielleicht auch Schuhe, Schmuck und Accessoires anbieten. Grundsätzlich hängt die optimale Größe von Ihrer Boutique maßgeblich davon ab, was Sie alles anbieten wollen. Die Ladenfläche (exklusive Lager!) sollte auf jeden Fall mindestens 30 bis 40 qm betragen. Ist es kleiner, werden Sie auf jeden Fall Abstriche beim Sortiment machen müssen.
Der Boutique Leben einhauchen
Wenn Sie das perfekte Geschäft in einer guten Lage und mit ausreichend Platz gefunden haben, kann es endlich ans Eingemachte gehen. Hauchen Sie Ihrer Boutique Leben ein, indem Sie sie zu einem einzigartigen Ort machen. Das gelingt Ihnen auf unterschiedliche Weise:
- Das Sortiment: Wer in einer Boutique einkaufen geht, erwartet keine 08/15-Mode, sondern will mit besonderen Stücken überrascht werden. Ihr Sortiment sollte sich daher grundsätzlich von dem namhafter Modeketten unterscheiden. Darüber hinaus können Sie sich von der Konkurrenz abheben, indem Sie sich beispielsweise auf einen bestimmten Stil fokussieren oder nur Mode aus Italien anbieten. Eine solche Eingrenzung Ihres Angebotes kann dafür sorgen, dass Sie im Laufe der Zeit einen Expertenstatus aufbauen und Kunden ganz gezielt zu Ihnen kommen. Denken Sie daran, dass Sie in diesem Fall nicht nur mit Ihrer Ware, sondern auch mit einem herausragenden Service überzeugen müssen.
- Die Dekoration: Boutiquen sind Orte, an denen man sich gern aufhält und die immer etwas Schöngeistiges ausstrahlen. Um die passende Atmosphäre zu erzeugen, ist ein Auge fürs Detail gefragt. Setzen Sie Ihren Laden mit passender Deko richtig in Szene und sorgen Sie somit dafür, dass er im Gedächtnis der Kunden bleibt. Je nachdem, was für Mode Sie in der Boutique anbieten, darf es in Sachen Dekoration gern auch ein bisschen exzentrisch beziehungsweise ausgefallen zugehen.
- Das Zusatz-Angebot: Einmal im Monat einen Beauty-Nachmittag mit Stammkundinnen veranstalten? Schminkkurse und Stilberatungen für Frauen jeder Altersgruppe? Eine „Genuss-Ecke“ für die Herren der Schöpfung, die ihre Gattinnen beim Shopping begleiten? Warum eigentlich nicht? Wer eine Boutique eröffnen will, muss sich nicht den Rest seines (Berufs-) Lebens auf den Verkauf von Kleidungsstücken fokussieren. Es ist durchaus denkbar, das Profil Ihrer Boutique zusätzlich durch spezielle Angebote und Dienstleistungen zu schärfen. Grundsätzlich ist alles möglich, was gefällt – sofern Sie nichts Verbotenes planen. Denken Sie beim Organisieren von Zusatz-Angeboten immer daran, Ihre Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren und überlegen Sie sich auch, wie Sie dadurch vielleicht auch neue Kunden gewinnen können.
- Die Kundenbeziehung: In kleinen Boutiquen herrscht häufig eine fast schon familiäre Stimmung. Viele Kunden werden – einmal vom Angebot und Service begeistert – immer wieder zu Ihnen kommen und Ihnen die Treue halten. Laufkundschaft lässt sich hingegen nicht so oft blicken. Um von dieser Situation maximal zu profitieren, sollten Sie Ihren Kundenstamm stets hegen und pflegen. Es gibt viele Möglichkeiten, um eine sehr starke Kundenbindung aufzubauen – angefangen bei Rabatt-Aktionen über Private Shopping-Events bis hin zu kleinen und auch größeren Extra-Leistungen für besonders treue Kunden.
Welche Rechtsform für eine Boutique?
Wenn Sie eine Boutique eröffnen, haben Sie grundsätzlich freie Wahl im Hinblick auf die Rechtsform. Denkbar sind beispielsweise:
- Einzelunternehmen
- GmbH
- UG (haftungsbeschränkt)
- GbR
Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie natürlich alle Vor- und Nachteile der jeweiligen Rechtsform abwägen und sich überlegen, welche am besten zu Ihrem Konzept passt. Je detaillierter Sie dieses bereits ausgearbeitet haben, desto besser.
Eine eigene Boutique eröffnen bedeutet, dass Sie sehr viele Freiräume haben und Ihren persönlichen Traum ganz individuell erfüllen können. Es bedeutet allerdings auch harte Arbeit, die nie unterschätzt werden sollte. Viele Boutiquen müssen gerade in der Anfangszeit um jeden einzelnen Kunden kämpfen und sich mit teils hohen Ladenmieten herumschlagen. Wenn sich das Geschäft jedoch erst einmal etabliert und einen guten Kundenstamm aufgebaut hat, handelt es sich hierbei um ein Business mit guten Gewinnchancen.
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