Wer Spaß daran hat, andere Leute zu bewirten und sie mit kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen, aber keinen klassischen Gastronomiebetrieb gründen möchte, der findet eventuell im Catering seine Berufung. Catering Firmen können sich über eine sehr gute Auftragslage freuen – nicht zuletzt weil sie sowohl Privat- als auch Geschäftskunden ansprechen. Bis sich der unternehmerische Erfolg einstellt, müssen Sie allerdings einen langen und teils schweren Weg absolvieren. Denn eines steht fest: Eine Catering Firma gründen mag vielleicht einfach klingen. Doch auch hierbei handelt es sich um eine Herausforderung, die gemeistert werden will. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen alle wichtigen Informationen, die Sie als zukünftiger Inhaber einer Cateringfirma wissen müssen.
Catering Firma gründen – Ist hierfür eine Konzession notwendig?
Jeder, der in der Gastronomie tätig ist, hat schon einmal etwas von der Konzession gehört. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem merkwürdigen Begriff? Und braucht man einen Konzession, wenn man eine Catering Firma gründen möchte?
Die Konzession ist eine behördliche Genehmigung, die ein Wirt benötigt, um beispielsweise Alkohol auszuschenken. Kann er das entsprechende Dokument bei einer Kontrolle nicht vorweisen, droht ihm im schlimmsten Fall die Schließung.
Für Sie als angehenden Inhaber einer Catering Firma ist wichtig, zu wissen, dass Sie keine Konzession benötigen. Da Catering-Unternehmen nicht unter das Gaststättengesetz fallen, sind auch keine sonstigen Genehmigungen notwendig. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie während des Gründungsprozesses nichts beachten müssen.
Erlaubnisse, Belehrungen und Nachweise
Wer eine Catering Firma gründen will, braucht keine Konzession. So weit, so gut. Es gibt allerdings eine Reihe anderer Voraussetzungen, die Sie erfüllen müssen, um Ihr Business gesetzeskonform ins Rollen zu bringen. Die drei wichtigsten seien an dieser Stelle kurz vorgestellt:
- Infektionsschutzgesetz: Kaum ein Catering kommt ohne tierische Produkte aus. Für Sie bedeutet das, dass Sie und alle Ihre Mitarbeiter an einer Erstbelehrung nach dem Infektionsschutzgesetz teilnehmen müssen.
- Lebensmittel-Hygiene-Verordnung: Gleiches gilt auch im Hinblick auf die Hygiene-Verordnung, die auch ohne Konzessionspflicht für Sie als Catering-Firma gilt. Die Verordnung sieht vor, dass jeder, der mit Lebensmitteln in Berührung kommt (und sie weiterverarbeitet), entsprechende Fachkenntnisse hat, die einen bedenkenlosen Zustand der Lebensmittel garantiert. Damit Sie und Ihre Mitarbeiter wissen, wie Lebensmittel hygienisch behandelt und verarbeitet werden, sollten Sie unbedingt einen entsprechenden Lehrgang (beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer) besuchen.
- Genehmigung zum Ausschank von Alkohol: Wenn Ihr Catering auf nicht-privaten Events auch alkoholische Getränke umfassen soll, benötigen Sie hierfür eine Erlaubnis.
Handwerker oder nicht? Wann Sie eine Zulassung für Ihre Cateringfirma brauchen
Was Sie außerdem beachten müssen, wenn Sie eine Catering Firma gründen wollen, ist der Aspekt des zulassungspflichtigen Gewerbes. Wenn Sie beispielsweise Kuchen und andere Backwaren selbst herstellen (indem Sie Zutaten wie Mehl, Eier, Hefe und Gewürze nach Rezept vermengen), dann üben Sie streng genommen die Tätigkeit eines Bäckers aus. Hierbei handelt es sich wiederum um einen zulassungspflichtigen Handwerksberuf. Oder mit anderen Worten: Um problemlos als Caterer arbeiten zu können, müssen Sie die fachliche Eignung (bestenfalls mit einem Meisterbrief) nachweisen. Kaufen Sie Backwaren hingegen fertig ein, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Ihre Tätigkeit ist dann zulassungsfrei.
Was im Fall des Backens zu großen Problemen führen kann, ist im Hinblick auf das Kochen völlig unproblematisch. Der Beruf des Kochs ist erstaunlicherweise nicht zulassungspflichtig. Das bedeutet, dass Sie als Inhaber einer Catering Firma bedenkenlos Gerichte kochen und diese im Rahmen Ihres Caterings anbieten können – und zwar ohne eine fachliche Eignung nachweisen zu müssen.
Um erstklassige Ergebnisse zu liefern, ist es allerdings absolut empfehlenswert, vor der Gründung der Catering Firma eine Ausbildung zum Koch zu machen. Im Zuge dessen lernen Sie vieles, was Sie während Ihrer späteren Karriere benötigen – beispielsweise das Wissen um die richtige Zubereitung bestimmter Speisen, das Planen großer Portionen und (ganz wichtig!) den Umgang mit Stress. Eine mehrjährige Berufserfahrung in verschiedenen Küchen oder bei anderen Catering Firmen wird Ihnen zusätzliche behilflich sein, erfolgreich ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Mit dem passenden Konzept zum Erfolg
Wenn alle oben genannten Bedingungen erfüllt sind, steht der Gründung einer eigenen Catering Firma grundsätzlich nichts mehr im Weg. Ehe Sie sich an die Arbeit machen, sollten Sie sich jedoch noch einen Moment Zeit nehmen und fragen:
Was soll meine Catering Firma einzigartig machen?
Um aus der breiten Masse herauszustechen (in der Catering-Branche ist der Konkurrenzkampf oftmals besonders hart), ist es eine gute Idee, sich schon im Vorfeld ein Alleinstellungsmerkmal beziehungsweise einen unique selling point zu überlegen. Auf der Suche hiernach hilft Ihnen die Ausarbeitung von einem einzigartigen Konzept, das das Profil Ihrer Catering Firma zusätzlich schärft. Fragen Sie sich im Zuge dessen unter anderem:
- Was für Speisen und Getränke will ich anbieten?
- Welche Extraleistungen soll mein Service umfassen?
- Welche Zielgruppe(n) möchte ich ansprechen?
- Möchte ich themenbezogene Caterings anbieten?
- Auf welche Länderküchen will ich mich spezialisieren?
- Will ich eher in den Privatbereich oder auch Caterings für große (öffentliche) Events machen?
- Umfasst mein Catering auch Dekorationen, Geschirr, Besteck und andere Extras?
Bei der Konzeptionierung Ihrer Catering Firma sollten Sie sich unbedingt Zeit lassen und auch Details ganz genau überdenken. Es bringt Ihnen nichts, diesen Schritt schnell hinter sich zu bringen, nur damit Sie möglichst bald den ersten Auftrag an Land ziehen. Um langfristig erfolgreich zu sein, ist eine intensive Vorbereitung unverzichtbar.
Kundengewinnung durch Marketing und Empfehlungen
Egal ob minutiöse Vorbereitung oder Kickstart – eine Catering Firma ist nur dann rentabel, wenn sich Ihre Auftragsbücher füllen. Das bedeutet konkret: Denken Sie von Anfang an an die Kundengewinnung und investieren Sie sowohl Zeit als auch Geld in verschiedene Marketingmaßnahmen.
Neben klassischen Werbekanälen wie Radio, Zeitung und Plakaten sollten Sie unbedingt auch verschiedene digitale Möglichkeiten ausprobieren. Als junges und frisches Catering-Unternehmen haben Sie gute Chancen, sich positiv in sozialen Netzwerken darzustellen und somit eine Bindung zu den (potentiellen) Kunden aufzubauen.
Unterschätzen Sie weiterhin niemals die Macht der Empfehlung. Wenn ein Kunde mit Ihrer Dienstleistung zufrieden war, wird er Sie mit großer Wahrscheinlichkeit weiterempfehlen – eine „Marketing-Maßnahme“, die mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist. Denn während klassische Werbung immer mit einem gewissen Argwohn konsumiert wird, traut man den Worten eines Freundes, Bekannten oder Familienmitglieds viel eher.
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