Die Fitnessbranche ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. Jeder zehnte Deutsche ist mittlerweile in einem Fitnessstudio angemeldet und die Nachfrage wächst immer weiter. Und nicht nur das, auch die Angebote und die verschiedenen Möglichkeiten für effektives Fitnesstraining steigen und variieren. Viele bieten mittlerweile sogar Wellness im eigenen Fitnessstudio an, stellen individuelle Trainingspläne zusammen, bieten vielfältige Snacks und Getränke an und sind motivierter denn je. Kein Wunder das sich so manch einer wünscht, er würde auf das Erfolgskonzept der Fitnessbranche aufspringen können. Wer allerdings ein eigenes Fitnessstudio eröffnen möchte, der sollte vorab einiges beachten, denn hier ist nicht nur eine hohe finanzielle Hürde zu nehmen.
Voraussetzungen für die Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios
Gesetzlich betrachtet gibt es erst einmal keine bestimmten Voraussetzungen. Man meldet ein Gewerbe bei seiner Stadt an und könnte theoretisch gleich los legen. Wer jedoch ohne Vorkenntnisse ein Fitnessstudio eröffnet, der wird schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, denn die Konkurrenz schläft nicht. In der Fitnessbranche braucht es also zwingend fachspezifische Qualifikationen und kaufmännisches Wissen. Dies entscheidet letztendlich über den Erfolg oder Misserfolg des Fitnessstudios.
Wer die Finanzierung nicht aus eigener Tasche stemmen kann, der wird ohnehin nicht um eben genannte Faktoren herum kommen. Denn diese sind es leider, die im Businessplan vorgelegt werden müssen, um Investoren oder Kreditgeber vom Konzept zu überzeugen. Die Freude an der Bewegung reicht da leider nicht aus. Auch Kunden wollen später Qualifikationen und Nachweise sehen, ehe sie Ihnen Vertrauen schenken. Dies macht ein Fitnessstudio erst professionell und glaubwürdig als solches.
Passende Berufsbilder als Grundlage für die Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios wären beispielsweise:
- Fitnessökonom
- Fitnesstrainer mit Lizenzen
- Krankengymnast
- BWL-Studium
- Fitnessfachwirt
- Diplom Sportlehrer
Neben diversen Lehrgängen oder Studienfächern gibt es natürlich auch die Möglichkeit der Ausbildung mit anschließender Weiterbildung. Viele Fitnessstudios bieten spezielle Ausbildungsgänge an, die Sie auf die Selbstständigkeit vorbereiten.
Fitnessstudio eröffnen – das sollten Sie beachten
Natürlich gehört in Ihr Konzept auch der Faktor Konkurrenz dazu. Was genau machen Sie anders als andere Fitnessstudios? Ist der Service speziell? Bieten Sie besondere Zusatzprodukte an oder können Ihre Kunden einen persönlichen Coach bekommen? Wichtig ist, dass Sie vor der Idee Ihre Zielgruppe definieren. Meist handelt es sich dabei natürlich um jüngere Menschen zwischen 18 und 55, aber auch ältere Personen halten sich gerne noch fit und gesund. Moderne Geräte sollten also möglichst auf die Zielgruppe abgestimmt sein.
Als nächsten Schritt müssen Sie sich um die Finanzierung kümmern. Normalerweise sind hiermit so hohe Kosten verbunden, dass die Eigenfinanzierung dafür oft nicht ausreicht. Staatliche Förderprogramme wären hier eine Möglichkeit, um das Kapital aufzubringen. Auch andere oder private Geldgeber könnten ihren Beitrag leisten und natürlich ist auch die Bank eine Anlaufstelle. Nun gilt es, anhand des Geschäftskonzeptes die Geldgeber zu überzeugen.
Sind die Kapitalfragen geklärt, so geht es an die Räumlichkeiten, welche den individuellen Ansprüchen gerecht werden müssen. Die passende Immobilie kann häufig nur mit Hilfe eines Maklers gefunden werden, denn hier muss wirklich alles stimmen. Sie benötigen viel Platz für Trainingsräume, bestenfalls abgetrennt voneinander, damit Sie auch gleichzeitig Kurse anbieten können. Auch müssen die Geräte Platz finden. Duschen und Toiletten für männlich und weiblich müssen ebenfalls eingeplant werden, denn sie sind Pflicht für ein Fitnessstudio. Umkleiden müssen auch voneinander getrennt werden, um die Geschlechter auseinander zu halten. Der Empfang und der Eingangsbereich sind das erste Erscheinungsbild und sollten großzügig, offen und freundlich gestaltet werden können. Wichtig wäre es nun vielleicht noch, ein größeres Lager zu haben, eventuell auch ein Wellnessbereich oder Saunen.
Finden Sie gute Mitarbeiter
Mitarbeiter tragen das Konzept, welches Sie entwickelt haben, nach außen an die Kunden. Mit ihnen steht und fällt der Erfolg. Aus diesem Grund sollten Sie viel Wert auf geschultes Personal legen. Suchen Sie sich gute Fitnesstrainer, sauber arbeitendes Putzpersonal und Empfangsdamen, die das Bild der Sport- und Fitnessbranche nach außen präsentieren können.
Die Möglichkeit des Franchisekonzeptes
Franchise ist ein beliebtes Modell um sich erfolgreich selbstständig zu machen. Das Risiko zu scheitern und mit seinem Konzept nicht bei der Kundschaft anzukommen ist fast bei null Prozent. Der Grund: Beim Franchise wird ein bestehendes Konzept übernommen und weiter geführt. Der Eintritt ins Marketing wird dabei extrem beschleunigt, denn Sie müssen die Marke nicht erst etablieren oder bekannt machen. Sie müssen von ihrem Konzept nicht erst überzeugen. Auch die Investoren werden das Konzept bereits kennen oder sehen anhand der bestehenden Unternehmen, dass es funktioniert und Gewinn erwirtschaftet. Dementsprechend werden die benötigten Gelder viel einfacher bewilligt. Der Mutterkonzern unterstützt meist bei der Gründung des eigenen Fitnessstudios und steht für Fragen zur Verfügung.
Leider gibt es dabei aber auch Nachteile, denn einen großen Anteil des Umsatzes müssen Sie an die eigentlichen Gründer abgeben. Die anfänglichen Investitionen könnten auch höher sein, denn neben den Anschaffungskosten für Geräte und Co. kommen Lizenzgebühren hinzu. Auch unternehmerische Freiheit ist Ihnen mit einem Franchiseunternehmen nicht gestattet, Sie halten sich an die Marketingvorgaben der Gründer. Gerät das Mutterunternehmen in einen schlechten Ruf, so könnten auch Sie davon betroffen sein.
Absicherungen und Versicherungen schaffen
Es gibt eine Reihe von Versicherungen, die Sie vor der Eröffnung abschließen sollten. Denken Sie daran, dass teilweise Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu Ihnen kommen werden. Wählen Sie daher Versicherungen aus, die sich mit diesen Gegebenheiten auskennen. Bei Verletzungen oder ähnlichen Vorkommnissen, sollten Sie nicht ständig haftbar gemacht werden können.
Auch bei den Geräten müssen Sie auf Lizenzen oder Prüfungen Wert legen, denn diese müssen diversen Sicherheitsstandards entsprechen, damit Sie diese in Betrieb nehmen dürfen. Gleiches gilt, wenn Sie eine Sauna betreiben. Möchten Sie Nahrungsmittel oder Getränke verkaufen, so müssen auch hierfür Genehmigungen eingeholt werden, ebenso kann das Gesundheitsamt einmal vorbeischauen.
Fazit:
Sportlich sein und die Fitnessbranche lieben reicht heutzutage nicht mehr aus, um erfolgreich in diese Branche einsteigen zu können. In erster Linie brauchen Sie ein vernünftiges Konzept und die finanzielle Möglichkeit. Dann können auch Sie ein erfolgreiches Fitnesskonzept aufbauen. Die Erfolgsaussichten stehen gut, wie wir am Beispiel Freeletics und ähnlichen Unternehmen sehen können. Auch Franchise ist eine gute Möglichkeit um erfolgreich an bestehenden Konzepten teilhaben zu können. Hier stehen einem zwar nicht uneingeschränkt alle Möglichkeiten zur Verfügung, allerdings ist das Risiko zu scheitern weitaus geringer.
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