Was früher häufig leicht abfällig als Putzfrau bezeichnet wurde, hat sich mittlerweile zu einem anerkannten Business entwickelt. Haushaltshilfen sorgen landauf, landab für Sauberkeit, Ordnung und ein verbessertes Familienleben. Was viele gar nicht wissen: Zu den Aufgaben einer Haushaltshilfe gehört nicht nur das Putzen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen, können Sie auch Dienstleistungen wie Einkaufen, Begleitung zum Arztbesuch und Kinderbetreuung (Babysitting) anbieten. Doch wie wird man eigentlich eine Haushaltshilfe?
Gute Aussichten für Haushaltshilfen
Die Nachfrage nach einer Haushaltshilfe in Deutschland wächst stetig. Während noch vor wenigen Jahren die wenigsten zugeben wollten, dass Sie sich Hilfe beim Bewältigen des Haushalts holen, gehört es mittlerweile in immer mehr Gesellschaftsschichten fast schon zum guten Ton, eine Haushaltshilfe zu engagieren. Schätzungen zufolge greift jeder 10. Privathaushalt auf eine externe Hilfe zurück. Hinzu kommen geschäftliche Kunden.
Ein weiterer Fakt, der Sie als angehende Haushaltshilfe erfreuen dürfte, ist das rasche größer Werden einer wichtigen Zielgruppe: der Senioren. In den kommenden Jahren werden extrem viele Menschen das Rentenalter erreichen – und je nach Gesundheitszustand Hilfe im Haushalt benötigen.
Finger weg von Schwarzarbeit
So positiv die Entwicklung der Haushaltshilfen in Deutschland auch ist, es gibt nach wie vor auch Problematiken, die die Branche stark belasten. Eine davon ist die Schwarzarbeit. Nicht wenige Haushaltshilfen bieten Ihre Dienste „schwarz“ an, also ohne diese beim Finanzamt zu melden. Für den Kunden bringt das einen entscheidenden Vorteil mit sich: Er muss keine Umsatzsteuer zahlen und spart darum merklich.
Auch wenn diese Aussichten vielversprechend sind, muss doch ausdrücklich betont werden, dass Schwarzarbeit in Deutschland verboten ist. Wer kontrolliert und ertappt wird, muss mir hohen Geldstrafen und im schlimmsten Fall sogar mit Gefängnis rechnen.
Tipp: Wenn Sie von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen, müssen Sie keine Umsatzsteuer ausweisen und können Ihre Dienstleistung den Privatkunden entsprechend „billiger“ anbieten.
Vorsicht vor der Scheinselbstständigkeit
Ein anderes Tabu-Thema, das im Zusammenhang mit Haushaltshilfen genannt werden muss, ist die Scheinselbstständigkeit. Nicht wenige, die in dieser Branche tätig sind, haben nur einen einzigen Kunden. Was ihnen unter Umständen reicht, um das hauptberufliche Einkommen oder das Arbeitslosengeld etwas aufzubessern, ist schlicht und ergreifend ein klarer Fall von Scheinselbstständigkeit – und ebenfalls in Deutschland untersagt. Um keine Probleme zu bekommen, sollten Sie stets darum bemüht sein, einen möglichst großen Kundenstamm aufzubauen.
Info: Besonders groß ist die Gefahr der Scheinselbstständigkeit, wenn Sie nicht für einen Privatkunden, sondern ein Unternehmen arbeiten und in dessen Strukturen fest eingebunden werden – also so, als wären Sie dort fest angestellt.
Haushaltshilfe werden: Ein besonders flexibles Business
Kommen wir nun zu einem erfreulicheren Thema. Haushaltshilfen müssen nämlich nicht nur Angst vor Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit haben, sie dürfen sich auch auf einen extrem flexiblen Arbeitsalltag freuen.
Nicht wenige entscheiden sich für diesen Karriere-Weg, weil sie ihre Zeit frei einteilen und jeden Tag individuell gestalten wollen. Die gute Nachricht: Wer sehr organisiert und strukturiert arbeitet, wird hierbei keinerlei Probleme haben.
Wichtig ist, dass Sie stets den Überblick behalten und ein Gespür dafür bekommen, welche Arbeit wie viel Zeit in Anspruch nimmt. Im Laufe der Zeit wird es Ihnen immer leichter fallen, die unterschiedlichen Aufträge zu koordinieren und in einen reibungslosen Ablauf zu bringen.
Info: Die Flexibilität der Arbeit sorgt dafür, dass viele Haushaltshilfen ihr Business während der Elternzeit oder neben dem Hauptberuf gründen. Wenn Sie merken, dass der Zuspruch der Kunden vorhanden ist, können Sie Ihr Business nach und nach ausbauen.
Anforderungen an eine Haushaltshilfe
Sie möchten sich gern als Haushaltshilfe selbstständig machen, wissen aber nicht genau, ob Sie den Herausforderungen dieses Jobs gewachsen sind? Dann sollten Sie sich unsere Checkliste mit allen Anforderungen genau anschauen:
- umfangreiches Wissen zu verschiedenen Reinigungsmitteln
- umfangreiches Wissen rund um verschiedene Haushaltstipps/Hausmittelchen
- körperliche Fitness/Belastbarkeit
- soziale Kompetenz
- Flexibilität
- Organisationstalent
- ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
- Empathie
- Freundlichkeit
- vertrauensvolles Auftreten
- gründliche Arbeitsweise
Welche Leistungen als Haushaltshilfe anbieten?
Um Ihnen eine noch bessere Vorstellung vom Arbeitsalltag einer Haushaltshilfe zu geben, sollen nun noch ein paar typische Leistungen genannt werden, die in der Branche klassischerweise angeboten werden. Für Sie ist wichtig, zu wissen, dass Sie keinesfalls dazu verpflichtet sind, alle der genannten Punkte in Ihr Portfolio zu übernehmen.
Fragen Sie sich viel besser, worin Ihre Stärken liegen und was Sie als Ihre Schwächen bezeichnen würden. Hierauf aufbauend können Sie entscheiden, welche Dienstleistungen Sie Ihren Kunden anbieten wollen.
Typische Leistungen einer Haushaltshilfe
- Putzarbeiten aller Art
- Aufräumen/Ordnung schaffen
- Unterstützung in der Küche / Kochen
- Kinderbetreuung
- Begleitung zur Arztterminen etc.
- Begleitung beim Einkaufen
- Betreuung von Haustieren
- Gartenarbeiten
- Winterdienst
- Wäsche machen
- sonstige Haushaltstätigkeiten
- Ernährungsberatung
- Hilfe beim Schriftverkehr
- Hilfe beim Sortieren von Unterlagen
Tipp: Legen Sie sich eine moderne Webseite an, auf der Sie Ihr Leistungsspektrum ausführlich vorstellen. Anhand dessen kann der potentielle Kunde dann viel besser entscheiden, ob eine Zusammenarbeit in Frage kommt oder nicht.
Mit Zusatz-Fähigkeiten mehr Kunden ansprechen
Die konkreten Tätigkeiten einer Haushaltshilfe können teilweise stark variieren. Während der Großteil engagiert wird, um beim Putzen und Aufräumen zu helfen, gibt es auch immer mehr Haushaltshilfen, die ganz spezielle Aufgaben übernehmen und hierfür natürlich auch die passenden Fähigkeiten mitbringen müssen. Zwei klassische Beispiele hierfür sind die Kinderbetreuung und die fachliche Beratung rund um eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Qualifikationen und Fähigkeiten Sie vorweisen können, desto mehr Kunden werden Sie ansprechen. Es ist nie verkehrt, gewisse Talente aus früheren Tätigkeiten zu erwähnen, wenn diese im Rahmen der Haushaltshilfe nützlich sein könn(t)en.
Zusammenarbeit mit Krankenkassen
Was viele gar nicht wissen: Menschen, die eine Haushaltshilfe aus gesundheitlichen Gründen brauchen, können sich gezielt an ihre Krankenkasse wenden und eine finanzielle Unterstützung beantragen. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine große Entlastung, sondern stellt auch für Sie eine hervorragende Chance dar.
Die Zusammenarbeit mit Krankenkassen verspricht Ihnen nämlich nicht nur eine unkomplizierte Kundengewinnung, sondern vor allen Dingen ein sicheres Einkommen. Denn während sich viele Privat- und auch Geschäftskunden gern vor dem Begleichen der Rechnung drücken, sind die Krankenkassen in der Regel sehr zuverlässig.
Marketing für Haushaltshilfen
Unabhängig von der Zusammenarbeit mit Krankenkassen sollten Sie – gerade in der Anfangszeit – Zeit und auch ein bisschen Geld in diverse Marketingaktivitäten investieren. Vor allem dann, wenn Sie sich noch keinen Namen gemacht haben und auf Empfehlungen Ihrer Kunden verlassen können, ist Werbung wichtig, damit andere auf Sie aufmerksam werden. Nutzen Sie hierfür beispielsweise Flyer, Plakate und Anzeigen in lokalen Medien, aber auch moderne Kanäle wie Facebook.
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