Ein eigener kleiner Kiosk kann die Lösung für eine solide Existenzgrundlage sein. Immerhin werden Kioske je nach Lage und Umgebung gut besucht, Sie verkaufen Zigaretten, Tabakwaren, Zeitschriften & Bücher, Süßigkeiten, vielleicht sogar Backwaren, Fahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel und eben all das, was der vorbeiziehende, eilige Kunde auf die Schnelle benötigen könnte. Einen Kaffee zum Mitnehmen, eine Brezel auf die Hand ober etwas zum Lesen. Auch können Sie an S-Bahnstationen oder Haltestellen eine Anlaufstelle für den Verkauf von Fahrscheinen sein. Am Kiosk erhält man Informationen. Sie verkaufen vielleicht Handykarten, Guthabenkarten, Geschenkgutscheine und vieles mehr. Sie können künftig der nette Kiosk Besitzer von nebenan werden, der, bei dem es immer kühle Getränke und ein nettes Gespräch zu holen gibt.
Voraussetzungen für die Eröffnung eines eigenen Kiosks
Das Gewerberecht sieht es nicht vor, dass Sie irgendwelche speziellen Qualifikationen für die Eröffnung eines Kiosks besitzen müssen. Wollen Sie dort natürlich lebendige Tiere, Arzneimittel oder Waffen vertreiben, so sieht das Gesetz natürlich andere Qualifikationen vor. Dies sind jedoch keine Gegenstände, welche Teil eines Kiosks sein sollten. Eignen Sie sich trotz allem gewisse Kenntnisse zum Thema Handelsware an, um sich einfach auszukennen und um für mögliche Prüfungen gewappnet zu sein. Eine Gewerbeanmeldung müssen Sie natürlich trotzdem tätigen, je nach Stadt kosten diese bis zu 70 Euro oder weniger. Desweiteren ist eine Eintragung in das Handelsregister notwendig, auch hierfür fallen oft Kosten in dreistelliger Höhe an.
Was möchten Sie im Kiosk verkaufen?
Wenn Sie einen eigenen Kiosk eröffnen möchten, so müssen Sie festlegen was genau Sie verkaufen wollen. Und vor allem: An wen Sie künftig verkaufen möchten. Normalerweise werden in einem Kiosk Tabakwaren und ab und an auch alkoholische Getränke verkauft. Hierfür benötigen Sie spezielle Lizenzen, welche Ihnen dies erlaubt. Auch müssen Sie sich dann an das Jugendschutzgesetz halten, welches Ihnen verbietet Alkohol und Tabak an Minderjährige zu verkaufen. Hierfür werden Kioskbesitzer auch hin und wieder kontrolliert.
Sinnvoll sind auch Kooperationen, beispielsweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie etwa dem MVV. So könnten Sie künftig auch Fahrkarten oder Monatskarten an Schüler und Studenten verkaufen.
Wo möchten Sie Ihren Kiosk eröffnen?
Wichtig für den Erfolg eines Kiosks ist sicherlich auch die Lage. Ihre Kunden werden in erster Linie Laufkundschaften sein, denn Stammkunden werden Ihnen auch nicht viel mehr bringen. So gibt es sicherlich den einen oder anderen, der täglich mittags bei Ihnen sein Mittagsbrötchen kauft, allerdings müssen Sie eher auf die Laufkundschaft setzen. Dementsprechend lohnt sich ein Standort in Fußgängerzonen oder in einem Einkaufszentrum. Auch in der Nähe einer Schule oder Universität ist es sinnvoll, einen Kiosk zu eröffnen. Bestenfalls liegt dieser auf dem direkten Schulweg oder aber in der Nähe einer U-Bahnstation. Dort können Sie dann täglich Schüler oder Studenten mit belegten Brötchen, Getränken oder Fahrkarten versorgen. Sollten Sie diese Zielgruppe am ehesten ansprechen wollen, so sollten Sie Ihr Tabak- und Alkoholsortiment herunterfahren und verstärkt auf beispielsweise Süßigkeiten, Zeitschriften und Getränke setzen.
Analysieren Sie auf jeden Fall Ihre Konkurrenz, denn Kioske findet man mittlerweile an jeder Straßenecke. Achten Sie auf die Infrastruktur, aber auch darauf, dass Sie Ihren Kiosk nicht inmitten von zwei weiteren Läden eröffnen.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
In erster Linie sind natürlich die Mietkosten des Kiosks hauptsächlich zu erwähnen. Diese können je nach Standort variieren. Desweiteren sind Kosten wie Strom, Wasser und Ähnliches zu berücksichtigen. Sind die laufenden Kosten geklärt, so geht es an die Kostenkalkulation Ihrer Ware. Sicherlich werden Sie nicht täglich Ihren Bestand komplett verkaufen, dennoch müssen Sie diesen ständig auffüllen.
Das was Sie einkaufen, müssen Sie auch in voller Summe bezahlen, auch die Dinge, die Sie am nächsten Tag nicht mehr verkaufen können. Beispielsweise ordern Sie täglich 30 Bild-Zeitungen für den Verkauf, verkaufen jedoch nur 15 Stück. Dementsprechend müssen Sie die nicht verkaufen Zeitungen entweder weg schmeißen oder an den Vertreiber zurück schicken. Lernen Sie, Verträge sinnvoll abzuschließen und lohnenswerte Kooperationen einzugehen. Manchmal müssen Sie auch nur das vollständig bezahlen, was auch verkauft wurde.
Bei Lebensmitteln kann das nämlich schon ganz anders aussehen. Backwaren beispielsweise können am nächsten Tag nicht mehr richtig verkauft werden und müssen am Abend entsorgt werden. Auf diesen Kosten bleiben Sie tatsächlich sitzen und diese müssen Sie mit den verkauften Backwaren ausgleichen können.
Welche Richtlinien gelten für Kioskbetreiber?
Auch Kioskbetreiber müssen sich absichern. Beispielsweise sollten Sie Ihren Laden vor Diebstählen sichern oder gegen Brände und andere Katastrophen schützen lassen. Diverse Versicherungen können hier durchaus helfen. Auch eine Gewerbehaftpflichtversicherung kann so manchen Schaden abwenden.
Desweiteren sind Sie verpflichtet, Ihre Preise richtig auszuzeichnen. Der Endpreis muss eindeutig zu erkennen sein. Auch für die Lebensmittel die Sie verkaufen gibt es Vorschriften. Sämtliche Hygienevorschriften müssen eingehalten werden, wofür Sie diverse Schulungen besuchen müssen. Dies gilt sogar schon für Süßigkeiten. Für Alkohol benötigen Sie eine Ausschanklizenz, gleiches gilt für Tabakwaren, welche auch nur unter bestimmten Voraussetzungen verkauft werden dürfen.
Zusatzleistungen anbieten
Machen Sie sich und Ihren Kiosk möglichst anschaulich und interessant. Sie brauchen keinen großartigen Internetauftritt oder Werbung betreiben – Sie leben von der Laufkundschaft, die Werbung findet vor Ort statt. Gestalten Sie also Ihren Laden ansprechend, halten Sie diesen sauber und seien Sie immer freundlich, präsent und zuvorkommend. Schnell wird sich die tolle Atmosphäre in Ihrem Laden herumsprechen. Vielleicht ist es Ihnen erlaubt, vor dem Laden ein paar Stehtische aufzustellen und eventuell könnten Sie mittags einmal pro Woche warmen Leberkäse in der Semmel verkaufen. Auch solche Standardaktionen sprechen sich schnell rum wenn es heißt: „Mittwoch ist wieder der Leberkäse-Semmel-Tag am Kiosk!“
Unter Zusatzleistungen versteht man auch, dass Sie vielleicht länger als nur bis um 8 Uhr abends geöffnet haben. Viele Reisende oder lang arbeitende Menschen sind froh, wenn denn auch noch nach 21 Uhr etwas geöffnet hat, wo sie einen warmen Kaffee bekommen können oder eine Zeitung kaufen können. Vielleicht können Sie Ihre Öffnungszeiten verlängern. Dafür benötigen Sie sicherlich auch weiteres Personal, welches Sie bezahlen müssen, für Ihre Kunden wären Sie allerdings etwas Besonderes.
Die meisten Kioske laufen bei gutem Standort immer gut, vor allem in viel besuchten Gegenden. Kalkulieren Sie dennoch immer Ausfälle mit ein und rechnen Sie damit, dass sich die Menschen an kalten oder regnerischen Tagen eher weniger Zeit nehmen, sich am Kiosk anzustellen. Vielleicht können Sie aber eine kleine Überdachung bieten, sodass dies wiederum Kundschaft anzieht.
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