Frisch gebackene, herrlich duftende und himmlisch schmeckende Waffeln – Na, läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Mit großer Wahrscheinlichkeit, schließlich gibt es kaum Menschen, die diesen süßen Snack ablehnen würden. Waffeln sind schlichtweg lecker und dank verschiedener Toppings wie Puderzucker, Apfelmus und Haselnussaufstrich auch noch extrem wandelbar. Es scheint also so, als könnte man mit der Geschäftsidee Waffelstand ziemlich viele Menschen ansprechen und ein erfolgreiches Business aufbauen. Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie alles beachten müssen, wenn Sie sich mit einem Waffelstand selbstständig machen wollen.
Das Hobby zum Beruf machen – Eine gute Idee?
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Waffelstand zu etablieren, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein leidenschaftlicher Bäcker sein. Nicht wenige haben die Absicht, ihr Hobby zum Beruf zu machen und fragen sich dementsprechend, ob dies eine gute Idee ist.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass Sie als begeisterter Hobby-Waffelbäcker eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Selbstständigkeit erfüllen: Sie sind mit Leidenschaft bei der Sache. Oftmals wird dieser Fakt von Gründern, die ausschließlich den Profit vor Augen haben, außer Acht gelassen. Es ist absolut wichtig, dass Sie das, was Sie tun, auch wirklich lieben und Freude an Ihrer Arbeit haben.
Gleichzeitig muss aber auch gesagt werden, dass diese Freude im Laufe der Zeit durchaus verschwinden kann. Denn wenn das Hobby zum Beruf wird, dann ist es eben kein Hobby mehr, sondern Arbeit. Seien Sie sich dessen unbedingt bewusst, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, aus einer geliebten Freizeitbeschäftigung Ihren Broterwerb zu machen.
Mobiler Waffelstand oder fester Laden?
Wenn Sie sich mit einem Waffelstand selbstständig machen wollen, werden Sie in der Regel sehr viel unterwegs sein. Es handelt sich hierbei meist um ein sogenanntes Reisegewerbe, für das Sie sich spezielle Genehmigungen einholen müssen.
Weiterhin ist es wichtig, zu wissen, wann und wo Sie Ihre Waffeln verkaufen können. Lukrative Anlaufpunkte sind unter anderem:
- Weihnachtsmärkte
- Jahrmärkte
- Volksfeste/Altstadtfeste
- Kirmes
- Konzerte/Festivals
Hinweis: Es ist oftmals gar nicht so einfach, einen Stellplatz auf Festen, Märkten und Co. zu ergattern. Versuchen Sie daher so früh wie möglich, Kontakte in die Szene aufzubauen und somit einen Fuß in die Tür zu setzen.
Wenn sich Ihr mobiler Waffelstand erst einmal in einer Stadt etabliert hat und Sie merken, dass Ihre Produkte gut von der Zielgruppe angenommen werden, dann lohnt es sich auch, über einen nächsten Schritt nachzudenken. Grundsätzlich spricht nämlich nichts dagegen, sich mit dem Waffelstand an einem festen Ort niederzulassen und dort einen eigenen Laden zu eröffnen. Auch wenn hierfür zusätzliche Kosten (beispielsweise für Miete, Strom und Heizung) fällig werden, kann ein fester Waffel-Laden auch durchaus lukrativ sein.
Formale Voraussetzungen für den eigenen Waffelstand
Wie weiter oben bereits kurz erwähnt, werden Sie als Inhaber von einem Waffelstand ein sogenanntes Reisegewerbe gründen. Das bedeutet nichts anderes als dass Sie keinen festen Standort haben und stattdessen mit Ihrem Stand von Stadt zu Stadt reisen, um Waffeln zu verkaufen.
Darüber hinaus sollten Sie auch bedenken, dass Sie (und später auch eventuelle Mitarbeiter) als Anbieter von frisch gebackenen Waffeln diverse hygienische Standards erfüllen müssen. Der Gesundheitspass ist genauso Pflicht wie eine Belehrung über alle Hygienevorschriften.
Persönliche Voraussetzungen für den eigenen Waffelstand
Die Vorstellung vom umher reisenden Waffelbäcker wird gern romantisiert. Natürlich ist es durchaus charmant, mit dem eigenen Waffelstand von Markt zu Markt, von Fest zu Fest zu ziehen und die dortigen Besucher mit himmlischen Leckereien zu beglücken.
Doch machen Sie sich auch immer bewusst, dass es sich hierbei um einen knochenharten Job handelt, der auf keinen Fall unterschätzt werden darf.
Wer an einem Waffelstand arbeitet, muss oftmals den ganzen Tag stehen – und zwar bei jedem Wetter. Gerade auf Weihnachtsmärkten sorgen Niederschläge und eisige Temperaturen für zusätzliche Herausforderungen, denen nicht jeder gewachsen ist. Als Waffelbäcker sollten Sie also nicht nur in einer körperlich guten Verfassung sein, sondern auch eine gewisse Wetterresistenz an den Tag legen.
Eine andere essentielle Voraussetzung für alle, die sich mit einem Waffelstand selbstständig machen wollen, ist Freude am Umgang mit anderen Menschen. Es ist nur logisch, dass Sie jeden Tag aufs Neue zig Menschen treffen werden. Diese erwarten oftmals nicht nur eine frisch gebackene Waffel, sondern auch einen kleinen Plausch. Wer für zwischenmenschliche Nettigkeiten nichts übrig hat, gilt schnell als mürrisch und wird Probleme dabei haben, eine Stammkundschaft aufzubauen. Auch Weiterempfehlungen Ihres Standes sind eher unwahrscheinlich, wenn Sie nicht auf die Menschen eingehen, sondern diese einfach nur möglichst schnell abfertigen.
Das Angebot am Waffelstand
Auch wenn es der Name Waffelstand vermuten lässt: Sie sind keinesfalls dazu verpflichtet, ausschließlich dieses Gebäck anzubieten. Schaut man sich die Stände auf Märkten und Festen an, so stellt man häufig fest, dass diese ihr Angebot um weitere süße und manchmal auch herzhafte Leckereien erweitert haben. Denkbar ist zum Beispiel, dass Sie neben Waffeln auch diese Speisen anbieten:
- Crepes mit süßem und herzhaftem Belag
- Quarkbällchen
- Softeis
Wichtig ist außerdem, dass die Kunden an Ihrem Stand die Waffeln mit möglichst vielen verschiedenen Toppings nach Lust und Laune veredeln können. Neben Klassikern wie Puderzucker und Apfelmus lohnt es sich auch immer, ein paar ausgefallenere Varianten anzubieten. Im Winter wird man beispielsweise dankbar für warmen Kirschkompott sein und im Sommer darf es gern auch ein fruchtiges Sorbet sein. Saisonale Varianz spielt eine ausgesprochen wichtige Rolle bei dieser Geschäftsidee.
Ausstattung für einen Waffelstand – mit diesen Investitionskosten müssen Sie rechnen
Während die Zutaten für Waffeln wirklich günstig und darum nicht der Rede wert sind, sieht es im Hinblick auf Ihr Equipment schon ganz anders aus.
Ein mobiler Waffelstand inklusive der Ausstattung kostet gut und gern mehrere tausend Euro – Geld, dass Sie am Anfang erst einmal aufbringen müssen. Um entspannt und mit einem finanziellen Puffer in die Selbstständigkeit zu starten, empfiehlt es sich, rund 20.000 Euro anzusparen beziehungsweise einen Kredit in dieser Höhe zu nehmen.
Tipp: Denken Sie bei Ihrer Kostenaufstellung unter anderem auch an Posten wie Kleidung, Dekoration und Marketing.
Ein Waffelstand kann durchaus lukrativ sein, wenn er professionell betrieben wird. Machen Sie sich aber auch bewusst, dass es sich hierbei um eine wirklich anstrengende Tätigkeit handelt und nicht jeder den Herausforderungen eines Reisegewerbes gewachsen ist.
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