Ein kleines, feines Möbelgeschäft mit ausgewählten Stücken, die eine bestimmte Zielgruppe ansprechen – Das klingt in Ihren Ohren nach einer tollen Geschäftsidee? Dann sollten Sie unbedingt einmal über die konkrete Umsetzung nachdenken. Ein Möbelgeschäft eröffnen ist im Vergleich zu anderen Businessmodellen erstaunlich einfach und an überschaubare Voraussetzungen geknüpft. Umso größer sind jedoch die Aussichten auf Erfolg. Mit dem richtigen Konzept und einem unwiderstehlichen Alleinstellungsmerkmal haben Sie gute Chancen, viele Kunden für Ihren Laden zu begeistern. Wie Sie ein erfolgreiches Möbelgeschäft eröffnen, verrät Ihnen dieser Beitrag.
Welche Rechtsform für ein Möbelgeschäft?
Wer ein Möbelgeschäft eröffnen will, sollte sich so früh wie möglich Gedanken darüber machen, welche Rechtsform er wählen will. Grundsätzlich sind Sie an keine bestimmte Option gebunden und können frei wählen. Die beliebtesten Rechtsformen für Möbelgeschäfte sowie ihre Vor- und Nachteile sind:
Der harte Kampf gegen die Konkurrenz
Wer mit dem Gedanken spielt, ein eigenes Möbelgeschäft zu eröffnen, der sollte sich einer Sache stets klar sein: In dieser Branche kann man als Einsteiger nur mit Klasse und nicht mit Masse gewinnen. Wer es mit den großen, etablierten Ketten aufnehmen will, kann im Grunde genommen nur verlieren.
Genau aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Gründer dafür, einen individuellen Weg zu gehen und sich ihre persönliche Nische zu suchen. Viele, die derzeit ein Möbelgeschäft eröffnen, fokussieren sich auf ausgewählte Designerstücke oder spezialisieren sich auf einen bestimmten Einrichtungsstil. Auf diese Weise schaffen sie es, sich von der Masse abzuheben und ein Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten. Wenn auch Sie ein Möbelgeschäft eröffnen wollen, sollten Sie sich unbedingt detaillierte Gedanken zu Ihrem Konzept machen und sich fragen, was genau Ihr Möbelgeschäft von anderen unterscheiden soll.
Was ist Ihr USP?
Bevor Sie sich in die Businesswelt stürzen, sollten Sie sich auf die Suche nach Ihrem USP machen, also Ihrem unique selling point, im Deutschen auch schlicht als Alleinstellungsmerkmal genannt. Worum es sich dabei konkret handeln soll, ist allein Ihnen überlassen. Nachfolgend finden Sie ein paar Anregungen:
- die Spezialisierung auf ein bestimmtes Design
- die Zusammenarbeit mit kleinen, unbekannten Designern
- besonders auffällige, „schräge“ Möbelstücke
- eine besonders intensive und professionelle Beratung
- ein bestimmtes Ambiente im Möbelgeschäft
- Boutique-Charakter
Es gibt viele Möglichkeiten, sich von der großen Konkurrenz abzuheben und damit im Gedächtnis der Kunden zu bleiben. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und erfinden Sie das klassische Möbelfachgeschäft völlig neu.
Ein Konzept als Stütze des Möbelgeschäfts
Wenn Sie Ihren USP beziehungsweise Ihr Alleinstellungsmerkmal gefunden haben, dann haben Sie bereits den ersten, ganz entscheidenden Baustein für Ihr Möbelhaus-Konzept. Ein Konzept ist von großer Wichtigkeit, wenn Sie wollen, dass Ihr Business ein scharfes Profil erhält und dieses auch über die Jahre nicht verliert.
Um ein Konzept für Ihr Möbelhaus zu erstellen, sollten Sie sich unter anderem fragen:
- Was definiert meine Zielgruppe?
- Wie spreche ich meine Zielgruppe am effektivsten an?
- Wie heben ich meine Räumlichkeiten optisch von denen anderer Anbieter ab?
- Was umfasst mein Sortiment (außer Möbelstücke)?
- Welchen Stil biete ich vorrangig an?
- Welches Extra-Angebot (beispielsweise eine Kinder-Ecke oder Kantine) soll es geben?
- Möchte ich besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität legen?
- Setze ich auf den allgemeinen Geschmack der Leute oder biete ich auch ausgefallene Möbelstücke an?
Die Antworten auf diese und weitere Fragen helfen Ihnen Stück für Stück dabei, herauszuarbeiten, was Ihr Möbelgeschäft im Kern ausmacht und was die Besonderheiten sind. Darauf aufbauend können Sie sich viel besser auf die verschiedenen Bereiche von Ihrem Business konzentrieren und haben stets eine Art Gedächtnisstütze oder Spickzettel zur Hand.
Ein Möbelgeschäft eröffnen: Welche Voraussetzungen muss man hierfür erfüllen?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Wenn Sie ein Möbelgeschäft eröffnen wollen, dann müssen Sie keinerlei Voraussetzungen erfüllen oder bestimmte Nachweise erbringen. Der Beruf des Möbelverkäufers ist weder zulassungspflichtig noch in irgendeiner Art geschützt. Außerdem müssen Sie sich keine Erlaubnis einholen wie das bei manchen Berufen der Fall ist.
Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder, der eine Vorliebe für schöne Möbel hat, auch automatisch der geborene Inhaber eines Möbelgeschäftes ist. Wenn Sie sich für diesen Schritt entscheiden, ist es empfehlenswert, vorher zu überprüfen, ob Sie die folgenden Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen:
- Verkaufstalent
- Freude an Kommunikation
- Freude am Kontakt zu (fremden) Menschen
- Begeisterung für Design
- Fachwissen zu Möbelstücken, Holzarten, Textilien und anderen Materialien
- Gespür für Trends
- Kombinationstalent
- Auge fürs Detail
- Dekorationstalent
- Organisationstalent
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie sich vor Augen führen, wie körperlich belastend die Arbeit im Möbelgeschäft sein kann. Gerade Menschen, die zuvor nur am Schreibtisch gesessen haben, sind oftmals überrascht von der Belastung, die vor allem durch das viele Stehen und Herumlaufen verursacht wird.
Gerade in der Anfangszeit, wenn Sie noch nicht so viele Mitarbeiter beschäftigen, dass Sie sich in den Hintergrund zurückziehen und sich ausschließlich um Organisatorisches kümmern können, werden die physischen Anforderungen an Sie groß sein.
Marketing für Möbelgeschäfte
Gerade kleine Möbelgeschäfte, die häufig als waschechtes Familienunternehmen bezeichnet werden können, haben gute Chancen, durch cleveres Marketing Kunden zu generieren. Natürlich ist es schwer, sich gegen die Werbung der großen Ketten durchzusetzen, doch indem Sie auf das setzen, was Sie ausmacht – nämlich Individualität – können Sie viele Menschen erreichen.
Hinzukommt, dass schöne Möbel und moderne Deko-Elemente wie dafür geschaffen sind, in sozialen Medien präsentiert zu werden. Grundlegend kostenlose Kanäle wie Facebook, Instagram und Pinterest bieten Ihnen schier unendlich viele Chancen, die nur darauf warten, ergriffen zu werden. Auch mit einem kleinen Marketing-Budget ist Vieles möglich – Sie müssen sich nur trauen, sichtbar zu werden und ein bisschen Experimentierfreude mitbringen. Dann können Sie Schritt für Schritt herausfinden, was gut funktioniert und womit Sie nur wenige Kunden erreichen. Auf diese Weise können Sie im Laufe der Zeit eine gute Social Media-Strategie erstellen, die natürlich immer auch zusätzlich durch klassische Marketing-Maßnahmen wie die Schaltung von Print-Werbung ergänzt werden kann.
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