Texter werden | So machen Sie sich als Wortakrobat selbstständig

Texter werden | So machen Sie sich als Wortakrobat selbstständig

Während der klassische Journalismus zunehmend schwächelt, steigt die Bedeutung der digitalen Medien immer weiter. Natürlich hat nicht jeder Inhalt, der im Internet bereitgestellt wird, automatisch auch einen journalistischen Wert – doch das, was wir dort lesen, muss trotzdem von jemandem geschrieben werden. Der Siegeszug des World Wide Web ist gleichzeitig auch der Siegeszug der Texter. Denn diese können sich gerade oftmals nicht vor Aufträgen retten. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Texter zu werden und damit den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Texter werden.

Texter sind Freiberufler – Doch was genau bedeutet das?

Wer sich als Texter (oder Online-Redakteur) selbstständig machen will, hat Grund zur Freude – denn jedes Finanzamt in Deutschland wird Sie als Freiberufler einstufen – vorausgesetzt, Sie können Ihre fachliche Eignung nachweisen (dazu weiter unten mehr). Warum das eine gute Nachricht ist? Als Freiberufler müssen Sie keine Gewerbesteuer zahlen – und zwar unabhängig davon, wie hoch Ihr jährlicher Umsatz ist. Außerdem profitieren Freiberufler, zu denen beispielsweise auch Übersetzer, Dolmetscher, Heilpraktiker, Erzieher, Dozenten, Anwälte, Ärzte, Architekten und Notare gehören, von einer vereinfachten Buchführung.

Texter werden und als Freiberufler sein Geld verdienen.

Dass der Texter zweifelsfrei zu den freien Berufen gehört, bedeutet allerdings nicht, dass Sie keinerlei Hürden auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit überwinden müssen. Gerade weil Berufe wie Journalist, Autor und eben auch Texter in Deutschland nicht geschützt sind, schaut das Finanzamt bei der Vergabe von Steuernummern genau hin. Für Sie bedeutet das konkret: Um Texter zu werden, müssen Sie eine entsprechende fachliche Eignung nachweisen können. Hierbei kann es sich beispielsweise um Ausbildungsnachweise, Studienabschlüsse oder auch ein Arbeitszeugnis handeln. Wichtig ist, dass aus dem Dokument hervorgeht, dass Sie dafür geeignet sind, als Texter zu arbeiten und etwas von Ihrem Handwerk verstehen. Absolute Quereinsteiger, die keinerlei Nachweis der fachlichen Eignung erbringen können, haben es unter Umständen schwer, das Finanzamt zu überzeugen.

Texter werden – Wie geht das?

Dass Sie als Texter ein Freiberufler sind, bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie kein Gewerbe anmelden müssen. Um dennoch offiziell als selbstständiger Wortakrobat arbeiten zu dürfen, müssen Sie ein formloses Schreiben an Ihr örtliches Finanzamt schicken. Darin sollten folgende Informationen enthalten sein:

  • Ihr vollständiger Name
  • Ihre Adresse
  • Ihre Email-Adresse
  • Ihre Telefonnummer
  • Ort und Datum
  • Ihr Anliegen, sich als freiberuflicher Texter selbstständig zu machen
  • Formulierung der groben Inhalte Ihrer Arbeit
  • Die Bitte um die Vergabe einer Steuernummer
  • Der Nachweis Ihrer fachlichen Eignung (als Anhang)

Wenn Sie Texter werden möchten, sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen können.

Wenn das Schreiben beim Finanzamt eingegangen und der zuständige Mitarbeiter der Meinung ist, dass nichts gegen Ihre freiberufliche Tätigkeit als Texter spricht, werden Sie einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung enthalten. Dieses Dokument ist für viele angehende Texter die erste wirkliche bürokratische Hürde, da nicht immer ganz klar ist, welche Angaben von Ihnen verlangt werden.

Tipp: Suchen Sie sich schon jetzt Hilfe bei einem Steuerberater. Dieser wird Sie dabei unterstützen, den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auszufüllen.

Wenn Sie das Dokument an das Finanzamt zurückgeschickt haben, dauert es meist ein paar Wochen, bis man Ihnen Ihre Steuernummer und (bei Bedarf) auch eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer zuschicken wird. Schon während dieser Wartezeit können Sie jedoch die Arbeit als Texter aufnehmen und erste Rechnungen an Ihre Kunden ausstellen. Da, wo normalerweise die Steuernummer steht, fügen Sie den Vermerk „Steuernummer beim Finanzamt beantragt“ ein.

Wie gewinnt man als Texter Kunden?

Wer Texter werden will, sollte von Anfang wissen, wie wichtig es ist, sofort Kunden zu akquirieren. Am besten ist es, wenn Sie schon vor Anmeldung Ihrer Freiberuflichkeit erste Aufträge an Land ziehen und somit eine sichere Basis für Ihr Business schaffen. Die Kundengewinnung hat im Fall von Textern unzählige Gesichter. Hier ein paar Anregungen:

  • Melden Sie sich bei Agenturen, die auf der Suche nach Textern sind
  • Bewerben Sie sich auf Gesuche in speziellen Jobbörsen für Texter
  • Teilen Sie Ihre Arbeiten über soziale Netzwerke
  • Legen Sie sich aussagekräftige Businessprofile bei LinkedIn und XING an
  • Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis nach und lassen Sie sich empfehlen

Wenn Sie Texter werdern möchten, sollten Sie sich Gedanken machen, wie Sie Kunden gewinnen.

Je bekannter Sie sind und desto namhafter Ihre Referenzen werden, desto einfacher wird es sein, neue Kunden zu gewinnen. Was Sie in der Anfangszeit jedoch unbedingt bedenken sollten: Ungefragtes Direktmarketing via Telefon oder E-Mail ist in Deutschland verboten. Es kann mitunter also problematisch werden, wenn Sie Ihr Leistungsspektrum wahllos an potentielle Kunden verschicken. Auch wenn es Ihnen nicht so erscheint: Hierbei handelt es sich um direkte Werbemaßnahmen, die nur mit vorheriger Einwilligung verschickt werden dürfen.

Die thematische Spezialisierung als Erfolgsfaktor

Viele erfolgreiche Texter können bestätigen: Sobald man sich auf eine thematische Nische spezialisiert, wächst die Nachfrage der Kunden stetig. Es ist ein Phänomen, das gerade überall in der Branche beobachtet und leicht erklärt werden kann.

Indem Sie sich auf ausgewählte Themengebiete (maximal drei) spezialisieren, entwickeln Sie relativ schnell einen Expertenstatus und machen sich einen Namen im jeweiligen Bereich. Die Chancen, dass andere Auftraggeber aus der entsprechenden Branche auf Sie aufmerksam werden und ebenfalls von Ihrer Fachexpertise profitieren wollen, ist entsprechend groß.

Doch Vorsicht, eine Spezialisierung kann auch den einen oder anderen Nachteil mit sich bringen. Es kann beispielsweise passieren, dass ein Kunde die Zusammenarbeit kurzfristig beendet oder schon vorher wieder absagt, weil er erfährt, dass Sie auch für einen Konkurrenten texten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht nur ein Spezialgebiet zu haben, sondern sich ein kleines bisschen breiter aufzustellen. Dadurch sprechen Sie mehr potentielle Kunden an, haben aber immer noch einen thematischen Fokus.

Typische Fachbereiche, auf die sich Texter spezialisieren:

  • Gesundheit
  • Sport / Fitness
  • Ernährung
  • Gaming
  • Technik
  • Finanzen
  • Marketing
  • Karriere / Business
  • Reisen
  • Mode / Lifestyle

Wenn Sie Texter werden wollen, werden Sie sich fragen, ob man davon leben kann.

Vom Schreiben leben – Geht das wirklich?

Mit dem Schreiben so viel Geld verdienen, dass man davon leben kann – hiervon träumt jeder Texter. Doch ist es wirklich möglich? Kann Texten ein Vollzeitjob sein, mit dem man sich und vielleicht auch noch eine Familie ernähren kann?

Durchaus! Wenn man Ausdauer beweist, qualitativ hochwertige Arbeit abliefert und es schafft, aus der Masse herauszustechen. Die Branche der Texter und Online-Redakteure quillt gerade über. Entsprechend groß ist die Auswahl für Kunden. Um wirklich gut vom Schreiben leben zu können, sollten Sie definitiv auf Klasse statt Masse setzen. Eignen Sie sich einen Expertenstatus an und überzeugen Sie Ihre Kunden mit einwandfreien Texten (auch Qualitätscontent genannt). Dann werden diese auch nicht murren, wenn Ihre Stundensätze über dem Durchschnitt liegen.

Bilder: www.pixabay.com

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