Sie wollen sich gern um das Wohl anderer Menschen kümmern und beispielsweise dafür sorgen, dass Veranstaltungen sicher und reibungslos über die Bühne gehen? Dann spielen Sie vielleicht bereits mit dem Gedanken, eine Sicherheitsfirma zu gründen. Dieser Schritt in die Selbstständigkeit ist durchaus sinnvoll – denn Security wird in vielen Bereichen und ständig benötigt. Was Sie allerdings von Anfang an wissen sollten: Es ist nicht ganz einfach, eine eigene Sicherheitsfirma zu gründen. Was es hierbei alles zu beachten gilt und welche Anforderungen Sie unbedingt erfüllen müssen, verrät Ihnen der nachfolgende Beitrag.
Sicherheitsfirmen benötigen eine Gewerbeerlaubnis
Wer eine Sicherheitsfirma gründen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das ist auch durchaus logisch, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass man seine Veranstaltung oder sein Haus nicht von jeder x-beliebigen Person überwachen lassen will. Um in dieser Branche ein Business gründen zu können, müssen Sie eine Gewerbeerlaubnis vorlegen. Diese erhalten Sie wiederum, wenn Sie folgende Dokumente bei der zuständigen Behörde einreichen:
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Auskunft aus dem Gewerbezentralregister
- Nachweis der Volljährigkeit (Kopie des Personalausweises)
- Sachkundenachweis der IHK
- Nachweis über finanzielle Mittel / Liquidität
- Nachweis einer Haftpflichtversicherung
- Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt und der Krankenkasse
Hinweis: Was genau Sie einreichen müssen, um eine Gewerbeerlaubnis für Ihre Sicherheitsfirma zu erhalten, variiert von Behörde zu Behörde. Es ist daher überaus sinnvoll, sich im Vorfeld zu erkundigen, was alles benötigt wird.
Welche Rechtsform für eine Sicherheitsfirma?
Wenn Sie Ihre Gewerbeerlaubnis erhalten haben, können Sie ohne weitere Hürden Ihre Sicherheitsfirma gründen. Im nächsten Schritt ist es erforderlich, sich Gedanken über eine passende Rechtsform zu machen. Denn erst, wenn Sie sich für eine entschieden haben, können Sie Ihr Gewerbe endgültig beim Gewerbeamt anmelden.
Rechtsformen, die für eine Sicherheitsfirma geeignet sind, sind unter anderem:
- GmbH: Um eine GmbH gründen zu können, müssen Sie 25.000 Euro Stammkapital nachweisen. Diese Rechtsform genießt ein sehr gutes Ansehen und bringt einen ganz entscheidenden Vorteil mit sich: Sie haften nur mit Ihrem geschäftlichen Besitz, nicht aber mit dem privaten.
- UG (haftungsbeschränkt): Gleiches gilt auch für die haftungsbeschränkte UG. Sie wird häufig als „kleine Schwester“ der GmbH bezeichnet. Der Grund hierfür ist das deutlich geringere Stammkapital in Höhe von gerade einmal einem Euro.
Hinweis: Eine Sicherheitsfirma kann grundsätzlich auch als Einzelunternehmen oder GbR gegründet werden. An dieser Stelle soll jedoch davon abgeraten werden. Beide Rechtsformen sind nicht haftungsbeschränkt. Das bedeutet: Im Fall des beruflichen Scheiterns haften Sie nicht nur mit dem geschäftlichen, sondern auch mit Ihrem privaten Besitz. Da es sich bei der Security um ein verhältnismäßig risikoreiches Business handelt, ist es definitiv besser, eine haftungsbeschränkte Rechtsform zu wählen.
Die Zielgruppe immer im Auge haben
Wenn Sie eine Sicherheitsfirma gründen wollen, sollte Ihnen bewusst sein, wie wichtig es ist, schon im Vorfeld eine Zielgruppe zu definieren. Fragen Sie sich hierzu: Wen möchte ich ansprechen und wem möchte ich meine Dienstleistungen anbieten?
Soll es sich dabei vielleicht um Veranstalter und Discothek-Betreiber handeln? Oder vielleicht um reiche Menschen, die ihren Besitz in Sicherheit wissen wollen? Das Definieren einer Zielgruppe ist aus mehreren Gründen unverzichtbar:
- Sie wissen genau, wen Sie ansprechen wollen
- Sie können sich überlegen, wie Sie diese Personen ansprechen
- Sie können Ihre Dienstleistungen entsprechend anpassen
- Sie können sich klar positionieren und bekannter werden
Professionelles und seriöses Auftreten: Unverzichtbar, wenn Sie eine Sicherheitsfirma gründen wollen
Um von Anfang an möglichst viele Aufträge an Land zu ziehen, ist es unverzichtbar, dass Sie professionell und seriös auftreten. Denn nur so haben Sie die Möglichkeit, das Vertrauen Ihrer potenziellen Kunden zu gewinnen.
Sicherheitsfirmen haben es häufig schwer, sich am Markt zu positionieren, weil die Konkurrenz bereits viel bekannter ist und allein dadurch die Aufträge an Land zieht. Lassen Sie sich hiervon nicht herunterziehen, sondern bleiben Sie am Ball. Durch sehr gute Arbeit und die Weiterempfehlungen Ihrer Kunden werden Sie sich nach und nach einen Namen machen und dadurch Ihren Kundenstamm erweitern.
Tipp: Haben Sie auch beim Auftreten nach außen immer Ihre Zielgruppe im Hinterkopf. Deren Bedürfnisse und Anforderungen helfen Ihnen dabei, den richtigen Ton zu treffen und Vertrauen auszustrahlen.
Augen auf bei der Wahl der Mitarbeiter
Es ist zwar möglich, eine Sicherheitsfirma im Alleingang zu gründen, doch spätestens, wenn die ersten Aufträge ins Haus flattern, dürfte klar sein: Ohne Team schaffen Sie es nicht. Anders als in vielen anderen Branchen ist es in der Security häufig schon kurz nach der Gründung notwendig, Personal einzustellen. Das Problem hierbei: Nicht jeder Bewerber ist für den Job als Sicherheitsdienstmitarbeiter geeignet und gute Abschlussnoten allein reichen nicht aus, um seine Qualitäten einschätzen zu können.
Bei der Auswahl Ihres Personals ist äußerste Vorsicht und viel Fingerspitzengefühl gefragt. Achten Sie insbesondere auf diese Punkte:
- körperliche Fitness
- Vertrauensvolles Auftreten und Aussehen
- Ausdauer
- schnelle Auffassungsgabe
- Belastbarkeit
- Fremdsprachenkenntnisse
Außerdem ist es absolut legitim, im Zuge des Bewerbungsprozesses nach einem aktuellen polizeilichen Führungszeugnis zu fragen. Dieses sollte selbstverständlich keine kriminelle Vergangenheit hervorbringen, sondern nachweisen, dass sich der Bewerber nie etwas zu Schulden hat kommen lassen beziehungsweise nie in Konflikt mit dem Gesetz geraten ist.
Bei der Wahl Ihrer Mitarbeiter kommt es jedoch nicht nur auf den Einzelnen an. Wichtig ist auch, dass Sie immer darauf achten, dass alle im Team funktionieren und auch in Ausnahmesituationen und unter Stress gut miteinander arbeiten können. Wenn das gewährleistet ist, können Sie sich sicher sein, dass Ihre Sicherheitsfirma auch Erfolg haben wird.
Die passenden Räumlichkeiten für eine Sicherheitsfirma
Auch wenn Sie und Ihre Mitarbeiter sehr häufig im Außeneinsatz sein werden, ist es wichtig, dass Ihre Sicherheitsfirma einen festen Sitz hat. Hier kümmern Sie sich nicht nur um Organisatorisches, sondern können beispielsweise auch Kunden empfangen, um einen neuen Auftrag zu besprechen.
Die Ansprüche an Büroräume für eine Security-Firma sind überschaubar. Wichtig ist, dass sie gut mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind und einen vertrauensvollen Eindruck erwecken. Zwielichtige Räume werfen schnell ein schlechtes Licht auf Ihr Unternehmen und können durchaus dafür sorgen, dass Ihnen ein Auftrag durch die Lappen geht. Im Großen und Ganzen sollte es allerdings kein Problem darstellen, ein passendes Büro für Ihre Sicherheitsfirma zu finden.
Bilder: www.pixabay.com