Tanzen ist Ihre große Leidenschaft, die Sie gern auch an andere Menschen weitergeben wollen? Dann haben Sie sicherlich schon einmal mit dem Gedanken gespielt, eine eigene Tanzschule zu eröffnen. Ein großes Abenteuer, keine Frage. Aber auch kein Ding der Unmöglichkeit. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Sie alles beachten müssen, wenn Sie eine Tanzschule eröffnen wollen und welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen.
Wer darf in Deutschland eine Tanzschule eröffnen?
Wer eine Tanzschule eröffnen will, beabsichtigt in aller Regel, selbst als Tanzlehrer zu arbeiten. Doch darf man das so einfach? Oder kann man diesem Beruf nur nachgehen, wenn man vorher eine professionelle Ausbildung (zum Tänzer) absolviert hat? Die Antwort auf diese Fragen ist nicht ganz eindeutig und muss daher in mehrere Aspekte aufgeteilt werden:
Der Beruf des Tanzlehrers ist in Deutschland nicht geschützt oder an eine Ausbildung geknüpft. Das bedeutet grundlegend, dass sich jeder als Tanzlehrer bezeichnen und einer entsprechenden Arbeit nachgehen kann.
Allerdings muss auch darauf hingewiesen werden, dass Tanzlehrer zu den freien Berufen gehört. Wenn Sie als Freiberufler tätig sein und von verschiedenen Vorzügen wie einer vereinfachten Buchhaltung und dem Wegfall der Gewerbesteuer profitieren wollen, müssen Sie dem Finanzamt Ihre fachliche Eignung nachweisen können. Das bedeutet konkret, dass nicht jeder, der vielleicht gern tanzt und mit Menschen arbeiten will, eine Tanzschule eröffnen darf. Sie müssen schon beweisen können, dass Sie auch das fachliche Know-How mitbringen.
Info: Ganz ähnlich verhält es sich übrigens bei Journalisten. Auch dieser Beruf ist nicht geschützt, verlangt aber nach einem Nachweis der fachlichen Eignung beim Finanzamt.
Warum eine Ausbildung zum Tanzlehrer Ihren Erfolg steigert
Ganz unabhängig davon, ob eine Ausbildung zum Tanzlehrer notwendig ist oder nicht, sollten Sie sich eines immer wieder vor Augen führen: Ein Nachweis Ihrer Fähigkeiten kommt extrem gut beim Kunden an und sorgt für Vertrauen in Ihre Arbeit.
Wer eine Ausbildung zum Tanzlehrer absolviert – diese dauert im Durchschnitt drei Jahre – begibt sich in eine hervorragende Ausgangssituation und schafft ein sicheres Fundament für spätere Erfolge. Potentielle Kunden, die die Wahl zwischen einem ausgebildeten Tanzlehrer und einem Amateur haben, werden sich in der Mehrheit der Fälle für Variante 1 entscheiden. Bedenken Sie außerdem, dass ein Nachweis Ihrer fachlichen Qualifikation höhere Preise rechtfertigt. Menschen, die gern tanzen lernen wollen, werden definitiv bereit sein, diese auch zu zahlen.
Eigenes Studio oder flexibel bleiben?
Bevor Sie eine Tanzschule eröffnen können, sollten Sie sich unbedingt fragen, wie Sie arbeiten wollen:
- in einem festen Studio beziehungsweise Tanzsaal
- flexibel an verschiedenen Orten
Natürlich zwingt Sie niemand dazu, sich auf eine der beiden Möglichkeiten festzulegen, doch sollten Sie unbedingt wissen, das beide unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen.
Wenn Sie ein festes Studio haben wollen, in das Ihre Schüler kommen, besteht die größte Hürde darin, passende Räumlichkeiten zu finden. Hinzu kommen außerdem die Kosten, die je nach Stadt und Größe der Tanzschule ziemlich ins Gewicht fallen können. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass Sie sich danach keine Gedanken darüber machen müssen, wo Ihre Tanzkurse stattfinden sollen.
Diejenigen, die sich (bewusst) gegen feste Räumlichkeiten entscheiden, profitieren in erster Linie von der Flexibilität. Sie sind nicht an einen bestimmten Ort gebunden, sondern können Ihre Kurse beispielsweise auch in Schulen, Seniorenheimen und Freizeitzentren anbieten. Es gibt also noch viel mehr Möglichkeiten, Kunden zu erreichen und sie genau dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. Außerdem sparen Sie in vielen Fällen Geld für die Raummiete.
Die „Grundausstattung“ für Tanzschulen
Egal ob nun fest oder flexibel – Tanzunterricht ohne Musik kann einfach nicht funktionieren. Wenn Sie eine Tanzschule eröffnen wollen, sollten Sie demzufolge von Anfang an an die technische Ausrüstung denken und dafür sorgen, dass Sie genügend Musikstücke für die unterschiedlichen Tanzarten haben.
Weiterhin sollten Sie auch über das Thema Arbeitsbekleidung nachdenken und sich mit mehreren Outfits ausstatten. Komfortable Kleidung ist grundsätzlich immer die richtige Wahl. Bei den Schuhen sollten Sie darauf achten, dass Sie zur jeweiligen Tanzrichtung passen und ebenfalls bequem sind.
Was verdient ein Tanzlehrer?
Wenn Sie eine Tanzschule eröffnen und damit langfristigen Erfolg haben wollen, dann interessiert es Sie sicherlich brennend, was man als Tanzlehrer im Durchschnitt verdienen kann. Die Preise sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie:
- Standort der Tanzschule
- Ausbildung und Zusatzqualifikationen
- Größe des Kurses (Anzahl der Teilnehmer)
- Art des Angebotes
Grundsätzlich verdienen Tanzlehrer mindestens 20 Euro die Stunde. Das mag für einen Angestellten recht lukrativ klingen, ist in der Selbstständigkeit tatsächlich jedoch die unterste Verdienstgrenze. Wer noch weniger für seine Dienstleistung verlangt, wird arge Probleme haben, sich über Wasser zu halten.
An dieser Stelle wird einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, eine Ausbildung zum Tanzlehrer zu machen, obwohl dies nicht zwingend notwendig ist. Sobald Sie sich auf bestimmte Tänze spezialisiert haben und ein entsprechendes Know-How weitergeben können, sind auch höhere Stundensätze absolut legitim.
Wichtig: Berücksichtigen Sie bei der Kalkulation Ihres Stundensatzes unbedingt alle Fixkosten – von der Raummiete über Stromkosten bis hin den Versicherungen.
Kunden gewinnen: Machen Sie auf sich aufmerksam!
Eine Tanzschule, die neu am Markt ist, muss natürlich erst einmal auf sich aufmerksam machen, um Kunden zu akquirieren. Der Schlüssel zum Erfolg? Marketing! Doch keine Sorge, auch wenn dieses Thema immer nach viel Aufwand und auch Kosten klingt, sollten Sie offen und kreativ an es herantreten.
Als Tanzschule können Sie es im Hinblick auf Marketing-Aktionen gern (salopp formuliert) krachen lassen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Flashmob, der auf die Eröffnung der Tanzschule hinweist? Oder regelmäßige Tanz-Videos, die Sie auf Facebook und Instagram teilen? Es gibt so viele Möglichkeiten, auf kreative Weise Aufmerksamkeit zu schaffen und Menschen für Ihr Angebot zu interessieren.
Bedenken Sie hierbei immer, dass Tanzen etwas Schönes ist, das den Leuten Freude bereitet und positive Gefühle auslöst. Wenn Sie es schaffen, genau diese in Ihre Marketing-Aktionen zu übertragen, dann werden Sie sich schon nach kurzer Zeit über erste Erfolge freuen können.
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