Die moderne Gesellschaft legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Damit die Frisur sitzt, die Haut frisch aussieht und die Nägel stets perfekt manikürt sind, geben viele Menschen mittlerweile viel Geld aus. Das freut natürlich insbesondere die zahlreichen Kosmetikstudios, die inzwischen nicht mehr nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten zu finden sind. Wer mit dem Gedanken spielt, sich selbstständig zu machen, hat mit einem Kosmetikstudio gute Aussichten auf den Erfolg. Dieser fällt allerdings – so wie in allen anderen Branchen auch – nicht vom Himmel, sondern muss hart erarbeitet werden. Vor allem der Kampf gegen die Konkurrenz verlangt den meisten Kosmetikstudios einiges ab. Lesen Sie hier, wie Sie ihn gewinnen und was Sie sonst noch alles wissen müssen, wenn Sie ein Kosmetikstudio eröffnen wollen.
Selbstständig machen als Kosmetikerin
Um sich als Kosmetiker oder Kosmetikerin selbstständig zu machen, muss keine fachliche Eignung nachgewiesen werden. Oder anders formuliert: Sie müssen keine ausgebildete Kosmetikerin sein, um ein Kosmetikstudio zu eröffnen. Was im ersten Moment nach einem großen Glücksfall klingt, sollte jedoch immer auch mit Vorsicht genossen werden. Denn nur die wenigsten Kunden werden ein Kosmetikstudio aufsuchen, das keinerlei Qualifikationen vorweisen kann.
Um sich von Anfang an als seröses Studio zu positionieren, ist es daher unverzichtbar, schon vor der Gründung verschiedene Kurse und Weiterbildungen zu besuchen und entsprechende Zertifikate zu erlangen. Neben allgemeinen Angeboten gibt es im Kosmetik- und Beautybereich auch viele spezifische Schulungen, die Ihnen dabei helfen können, sich auf ein Spezialgebiet auszurichten. Wie Sie weiter unten im Absatz über die Konkurrenz lesen werden können, kann Ihnen eine solche Spezialisierung sehr behilflich sein.
Neben dem fachlichen Wissen sollten Sie außerdem auch das kaufmännische Know-How mitbringen, das nötig ist, um ein Kosmetikstudio zu eröffnen und erfolgreich zu führen. Als selbstständige Kosmetikerin werden Sie nicht nur Ihre Kunden behandeln, sondern müssen auch Waren einkaufen, die Buchhaltung führen, Kunden gewinnen und (wenn das Geschäft gut läuft) Mitarbeiter einstellen und führen. Viele, die ein Kosmetikstudio eröffnen, unterschätzen den Aufwand, der hinter den Kulissen stattfindet und sind schon nach kurzer Zeit überfordert. Darum empfiehlt es sich auch in diesem Fall, noch vor der Gründung einen entsprechenden Kurs zu belegen, um alle Grundlagen im kaufmännischen Bereich zu erlernen.
Welche Rechtsform für ein Kosmetikstudio?
Wenn Sie das Kosmetikstudio allein eröffnen wollen, ist das Einzelunternehmen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die richtige Rechtsform für Sie. Eine Freiberuflichkeit kommt definitiv nicht in Frage. Da das finanzielle Risiko im Falle eines Kosmetikstudios verhältnismäßig groß ist und Sie bei Gründung eines Einzelunternehmens immer auch mit Ihrem privaten Vermögen haften, sei an dieser Stelle auch auf die Alternative der 1-Person-GmbH verwiesen. Diese bietet eine bessere Absicherung im Fall des Misserfolges, ist allerdings auch mit sehr viel mehr bürokratischem Aufwand verbunden.
Gründen Sie hingegen nicht allein, sondern mit weiteren Geschäftspartnern, empfehlen sich beispielsweise eine UG (haftungsbeschränkt) oder eine klassische GmbH. Sie sollten die Vor- und Nachteile der einzelnen Rechtsformen immer im Detail prüfen und auf Ihr Geschäftsmodell übertragen. Denn: Kosmetikstudio ist nicht gleich Kosmetikstudio. Es gibt unzählige Möglichkeiten, dieses zu individualisieren und somit die Kunden zu begeistern.
Aus der Masse herausstechen
Wie eingangs bereits erwähnt, erfreuen sich Kosmetikstudios gerade großer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass die Beautysalons wie Pilze aus dem Boden sprießen und man teilweise sogar mehrere in einem Straßenzug findet. Wenn Sie ein Kosmetikstudio eröffnen wollen, sollten Sie sich eines immer vor Augen führen: Die Konkurrenz ist groß und man wird Ihnen mit Sicherheit keinen einzigen Kunden schenken.
Um dennoch Erfolg mit dem eigenen Kosmetikstudio zu haben, ist es daher unverzichtbar, aus der Masse herauszustechen. Das gelingt Ihnen am besten, indem Sie etwas anbieten, was der Kunde bei der Konkurrenz nicht erhält. Im Fachjargon wird hierbei auch vom Unique Selling Point gesprochen – dem einzigartigen Verkaufsargument.
Der wohl naheliegendste USP von einem Kosmetikstudio ist eine ganz spezielle Behandlung, die es sonst nirgendwo in der Stadt gibt. Auch eine Spezialisierung auf ausgefallene Kosmetik-Techniken dient nicht nur der Positionierung, sondern kann auch dabei helfen, Kunden anzuziehen.
Nicht zuletzt sollten Sie auch immer auf eine einwandfreie Qualität achten, die überall im Kosmetikstudio spür- und greifbar sein muss. Egal ob Einrichtung, Personal, Service, Behandlungen oder kleine Extras wie eine Tasse Kaffee – wer ein Kosmetikstudio eröffnen will, sollte stets den Anspruch haben, das alles perfekt ist.
Übrigens: Scheuen Sie sich nicht vor dem gehobenen Preissegment. In vielen Städten Deutschlands sind die Kunden durchaus bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es um ihr Aussehen und ihre Schönheit geht. Die Positionierung im „Luxus-Bereich“ kann ebenfalls als Alleinstellungsmerkmal dienen und Ihnen dabei behilflich sein, neue Kunden zu akquirieren.
Der richtige Standort für ein Kosmetikstudio
Spezialisierung, Positionierung, Qualifizierung – das alles ist schön und gut, doch wenn Ihr Kosmetikstudio am falschen Standort eröffnet, werden die Kunden trotzdem mit großer Wahrscheinlichkeit ausbleiben. Um sich erfolgreich als Kosmetikerin selbstständig zu machen, ist es das A und O, eine gute Ladenfläche für Ihren Beautysalon zu finden. Ähnlich wie in der Gastronomie werden auch Sie nämlich maßgeblich von der Laufkundschaft abhängig sein – sprich: Menschen, die mehr oder weniger zufällig am Kosmetikstudio vorbeilaufen und die beim Anblick des Salons Lust auf eine Schönheitsbehandlung bekommen.
Der perfekte Standort für ein Kosmetikstudio ist definitiv zentrumsnah beziehungsweise in belebten Straßen. Vorteilhaft ist es auch, wenn sich in Ihrer Nachbarschaft weitere Geschäfte befinden, die Ihre Wunschkunden anziehen – also beispielsweise: Boutiquen, Friseursalons, Blumenstudios und Juweliergeschäfte. Alles, was sich (im weitesten Sinne) mit Schönheit und Exklusivität beschäftigt und ein kleines bisschen Alltagsluxus bietet, hilft Ihnen dabei, potentielle Kunden anzulocken. Ein dritter Faktor, der einen guten guten Standort für Kosmetikstudios ausmacht, sind gut verdienende Anwohner. Im Umkehrschluss ist es eher weniger sinnvoll, einen Schönheitssalon in einem Stadtteil zu eröffnen, der umgangssprachlich als „sozialer Brennpunkt“ bezeichnet werden kann.
Wichtig: Je besser der Standort von einem Kosmetikstudio, desto höher sind die Miete und weitere Fixkosten. Wenn Sie sich also beispielsweise für einen zentrumsnahen Salon entscheiden, sollten Sie unbedingt viel Zeit und auch Geld in die Kundenakquise beziehungsweise das Marketing investieren. Andernfalls kann es schnell passieren, dass Ihr Traum vom eigenen Kosmetikstudio wieder platzt.
Mobiles Kosmetikstudio eröffnen
Umfassende Fixkosten und steigende Mieten schrecken Sie ab, aber Sie wollen trotzdem unbedingt ein Kosmetikstudio eröffnen? Dann sollten Sie über die Möglichkeit von einem mobilen Salon nachdenken. Dieses Geschäftsmodell sieht vor, dass Sie keine festen Räumlichkeiten anmieten, sondern zu den Kunden nach Hause kommen und diese dort behandeln. Gerade in ländlich geprägten Gebieten kann sich ein mobiles Kosmetikstudio durchaus als Erfolgsmodell etablieren.
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