Selbstständig machen: Ideen fallen nicht vom Himmel (leider!)
Eine Existenzgründung beginnt nie erst bei der Anmeldung von einem Gewerbe. Bevor dieser offizielle Schritt gemacht wird, sollte sich jeder Gründer darüber im Klaren sein, mit welcher Idee er sich selbstständig macht. Die Geschäftsidee, manchmal auch Businessmodell genannt, ist der Kern einer jeden Selbstständigkeit. Sie ist nicht nur der Inhalt von einem Unternehmen, sondern entscheidet häufig auch darüber, ob die Unternehmensgründung erfolgreich ist oder scheitert. Es lohnt sich also durchaus, erst einmal ein paar Ideen zu sammeln, ehe Sie sich selbstständig machen.
Gründen Sie einen Frühstücksdienst
Unsere Firma "Ihr Brötchenbursche" betreibt ein Brötchenbringdienst, der private Haushalte morgens mit frischen Backwaren versorgt. Die Tüten mit Brötchen und Broten werden einfach still und leise an die Haustüren gehängt.
Wenn Sie auf der Suche nach einer Idee für eine Selbstständigkeit sind, dann informieren Sie sich über unser Konzept. Wir bieten gründungswillen Menschen eine Kooperation mit unserem Unternehmen an.
Fordern Sie über dieses Kontaktformular ausführliche Informationen an!
Wenn die zündende Idee einfach nicht kommen will
Es gibt zwei Gruppen von Menschen:
- die, die von Anfang an genau wissen, mit welcher Idee sie sich selbstständig machen
- die, die keinen blassen Schimmer haben, aber genau wissen, dass sie die geborenen Unternehmer sind
Wer zur ersten Gruppe gehört, muss sich vermutlich keine Gedanken mehr über die Geschäftsidee machen, sondern kann sich direkt ins Abenteuer stürzen. Wer hingegen noch keine Ideen fürs selbstständig machen hat, wird sich wohl oder übel hinsetzen und noch ein paar Hausaufgaben machen müssen. Auf der Suche nach einer guten Geschäftsidee stoßen viele Existenzgründer ein erstes Mal an ihre Grenzen. Gerade dann, wenn der zündende Einfall endlos auf sich warten lässt und/oder alle bisherigen Ideen nicht wirklich überzeugen konnten, machen sich früher oder später Zweifel und Unsicherheit breit. In dieser Situation gilt es natürlich, einen klaren Kopf zu bewahren und Schritt für Schritt vom Problem zur Lösung zu finden. Wie das funktioniert, erfahren Sie nachfolgend.
Schritt #1: Brainstorming und Ideensammlung
Wenn zu Beginn nur der Entschluss feststeht, sich selbstständig zu machen, die Ideen aber noch auf sich warten lassen, ist es ein guter Einstieg, zu brainstormen und alle Einfälle – seien sie auch noch so absurd und wahnwitzig – aufzuschreiben. Diese Übung ist sehr zu empfehlen, da sie dem Gehirn dabei hilft, sich vollständig für die Thematik Geschäftsideen zu öffnen. Wichtig ist, dass Sie Gedanken wie „Ach, das funktioniert eh nicht.“, „Wer würde denn so etwas kaufen?“ oder „Wahrscheinlich hatte schon jemand anders diese Ideen und hat sich damit selbstständig gemacht.“ vollständig ausblenden. Während der ersten Ideensammlung ist alles erlaubt. Ob die Businessmodelle auch in der Praxis funktionieren würde und einen großen Gewinn in Aussicht stellen, ist in diesem Moment erst einmal nebensächlich.
Schritt #2: Alle Ideen kategorisieren
Wenn Sie schließlich merken, dass Ihr Hirn ausgelaugt ist und keine weiteren Ideen fürs Selbstständig machen zu Tage fördert, ist es an der Zeit, die Ergebnisse des Brainstormings zu sortieren. Hierfür eignen sich Kategorien wie:
- absolut undenkbar
- (witzig, aber) wohl eher nicht geeignet
- gibt es schon
- hat Potential
- hat viel Potential
Wie die Kategorien genau heißen und wie viele Sie anlegen, liegt voll und ganz bei Ihnen. Letztendlich kommt es nur darauf an, dass alle zuvor notierten Ideen einer Kategorie zugeordnet werden können und am Ende keine übrig bleibt.
Schritt #3: Alle Ideen ohne Potential in den Papierkorb werfen
Es versteht sich wahrscheinlich von selbst, dass im nächsten Schritt alle Ideen, die keinerlei Aussicht auf Erfolg mit sich bringen, in den Papierkorb wandern. Das kann entweder metaphorisch oder – wenn Sie beispielsweise alle Ideen auf einzelnen Zetteln notiert haben – im wahrsten Sinnen des Wortes passieren. Wenn Sie die Ideen im Papierform entsorgen, hat das meist einen starken symbolischen Charakter, der Ihnen dabei hilft, sich von den Hirngespinsten zu trennen. Denn so absurd und unrealistisch sie auch klingen mögen, oftmals verliert man sein Herz am schnellsten an genau diese Idee. Loslassen fällt dann natürlich besonders schwer.
Schritt #4: Ideen mit wirklichem Potential herauskristallisieren
Auch wenn Sie an dieser Stelle wahrscheinlich schon ordentlich selektiert haben, werden Sie immer noch mehrere Ideen zum Selbstständig machen in der engeren Auswahl haben. Nun gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bestenfalls gelingt es Ihnen ohne groß darüber nachzudenken, zwei, maximal drei Ideen in die finale Auswahl zu nehmen. Diese Anzahl ist gut, um sich detaillierte Gedanken über die möglichen Potentiale zu machen.
Schritt #5: Die Top 3 theoretisch gründen
Nun ist eine gehörige Portion Vorstellungskraft gefragt. Wenn Sie sich auf zwei oder drei Geschäftsideen beschränkt haben, kann es überaus sinnvoll sein, diese theoretisch zu gründen. Das klingt nicht nur nach einer großen Aufgabe, das ist in der Tat auch eine. Trotzdem sollten Sie sich nicht davor scheuen, denn der Aufwand lohnt sich.
Die theoretische Gründung ist natürlich in erster Linie dazu da, um abzuschätzen
- welches Kapital (Eigen- und Fremdkapital) Sie zu Beginn aufbringen müssen
- wie viel Personal Sie benötigen
- ob Sie vielleicht Patente und Marken anmelden müssen
- mit welchen Gewinnen und Verlusten Sie im ersten Jahr rechnen müssen
- usw.
Es gibt allerdings noch einen zweiten wichtigen Aspekt dieser Vorgehensweise, der gern vergessen wird. Die theoretische Gründung Ihrer Top 3 Geschäftsideen hilft Ihnen dabei, herauszufinden, ob Sie sich mit dem Businessmodell wohlfühlen. Diese Aussage ist ganz ausdrücklich emotional und nicht rational gemeint. Es mag nicht wirklich nach knallhartem Unternehmertum klingen, doch sollten Sie bei der Suche nach einer passenden Geschäftsidee immer auch auf Ihr Herz hören. Wenn sich eine innere Stimme gegen die Idee ausspricht, ist es besser, Abstand davon zu nehmen.
Schritt #6: Eine Nacht drüber schlafen
Es gibt Personen, die wichtige Entscheidungen gern aus dem Bauch heraus entscheiden. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn Sie jedoch eher zu der Sorte Mensch gehören, die nochmal eine Nacht drüber schlafen müssen, dann tun Sie dies auch unbedingt. Auch wenn eine Existenzgründung nie ein Entschluss bis in alle Ewigkeit sein muss, will sie doch auch gut durchdacht werden.
Schritt #7: Die endgültige Entscheidung
Wenn Sie schließlich das Gefühl haben, sich zu 100 Prozent sicher zu sein, die perfekte Idee für Ihre Selbstständigkeit gefunden zu haben und nicht nur Ihr Verstand, sondern auch Ihr Herz „Ja“ dazu sagt, steht dem Abenteuer Existenzgründung eigentlich nichts mehr im Wege. Nun geht es als nächstes darum, beispielsweise eine passende Geschäftsform zu finden, Unterlagen zusammenzusuchen und das Gewerbe anzumelden.
Ideen zum Selbstständig machen fallen leider nicht vom Himmel. Das heißt jedoch nicht, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, das passende Businessmodell für sich zu finden. Mit der nötigen Portion Kreativität, inspirierenden Impulsen, die Sie beispielsweise im Internet finden und dem richtigen Bauchgefühl gehen Sie Schritt für Schritt Ihren persönlichen Weg in die Existenzgründung.